Diese jahrelangen Schwächen muss der FCN abstellen

Andere Cheftrainer, andere Spieler - und trotzdem sind viele Probleme beim 1. FC Nürnberg seit Jahren die gleichen.

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Foto: FCN

Seit Jahren im Tabellenkeller

Platz 14, Platz 17, Platz 14 und Platz 17. Dies sind glücklicherweise nicht die Endplatzierungen des 1. FC Nürnbergs der letzten Jahre. Es handelt sich hierbei um das Cluberer Abschneiden bei Kopfballduellen im Ligavergleich. Nie gewann der FCN in den letzten 4 Saisons mehr als 45% seiner Luftduelle. Dass es im Kader an starken Kopfballspielern fehlt, ist kein Geheimnis. 15 Gegentreffer – und damit die mit Abstand meisten der 2. Liga – kassierte Nürnberg 2023/2024 per Kopf. Zum Vergleich: der FC St. Pauli lediglich 3. Sicherlich nicht nur eine Folge der Kopfballschwäche, sondern auch von fehlender Aktivität in der Entstehung und einer schwachen Boxverteidigung. Dass die beiden Innenverteidiger Jeltsch (32%) und Horn (44%) in der Luft aber mit die schwächsten Quoten aufweisen, ist aber dennoch sicherlich kein Zufall. Iván Márquez ist mit 70% erfolgreichen Luftduellen zwar einer der stärksten der 2. Liga, passte aber ansonsten nicht in das System von Cristian Fiél.

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Nürnberger Harmlosigkeit bei Standards

Ein weiteres Problem, das sich durchzieht, sind eigene Standardsituationen. Mit den Plätzen 13, 17, 15, 15 befindet sich der 1. FC Nürnberg, was die Chancenqualität nach ruhenden Bällen angeht, auch hier permanent im Tabellenkeller. Kopfballstärke und Standards können zweifelsfrei miteinander korrelieren. Einzig und alleine diese als Erklärung dafür zu nehmen, reicht allerdings nicht. Im Schnitt lediglich 0,2 Expected Goals kreiert der Club in den vergangenen Jahren pro 90 Minuten nach ruhenden Bällen, Elfmeter ausgenommen. Holstein Kiel kam in der abgelaufenen Saison auf 0,5 xG pro 90 Minuten und erzielte insgesamt 21 Treffer nach Standardsituation. Eine Qualität, die dem FCN seit Jahren abgeht. Dazu kommt, dass der Club in 2023/2024 zudem das drittanfälligste Team (0,45 xG) nach Eckbällen und Freistößen war. Auch dies war nicht nur durch Schwächen im Luftzweikampf erklärbar – man denke nur an den permanent verwaisten Rückraum bei Standardsituationen gegen sich.

Einfaches Mittel bleibt ungenutzt 

Zweifelsfrei sind Standards nicht alles im Fußball – im Gegenteil. Aber gerade in engen Spielen, wie es sie in der 2. Liga nun mal häufig gibt, werden Partien nicht selten durch einen ruhenden Ball entscheidend beeinflusst. Beim FCN hat man nicht nur Probleme in der Luft, die man kadertechnisch aufbessern sollte. Zudem zeigt man sich seit geraumer Zeit nicht sonderlich kreativ bei Eckbällen und Freistößen. Eine Steigerung in diesen, an sich einfach trainierbaren, Situationen könnte am Ende zwischen 10 und 15 Tore ausmachen. Eine Ausbeute, auf die man in Zukunft lieber nicht verzichten sollte.


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