Einst Bundesliga-Torschütze für FCN: Jetzt 4. Liga in USA

In der bislang letzten Bundesliga-Saison des 1. FC Nürnberg traf der inzwischen 30-Jährige immerhin zweimal, ehe seine Karriere zunehmend ins Stocken geriet.

1. FC Nürnberg FCN News Analyse Federico Palacios
Foto: FCN.de (bearbeitet)

Köllners Wunschkandidat

Als „Wunschkandidat“ begrüßte der damalige Trainer des 1. FC Nürnberg – Michael Köllner – im Januar 2018 seine neue Offensivkraft. Mit der Empfehlung von zwei Torjägerkanonen für die A-Jugend des VfL Wolfsburg sowie 42 Scorerpunkten in 58 Partien für die U23 von RB Leipzig – inklusive einer weiteren Torjägerkanone – wechselte der damals 22-jährige Federico Palacios von Sachsen nach Franken.

Mit seiner „fußballerisch sehr hohen Qualität“ sollte der flexibel einsetzbare Offensivspieler damals dabei helfen, die Rückkehr in die Bundesliga zu realisieren. Mit vier Vorlagen in neun Einsätzen trug Palacios immerhin seinen Teil dazu bei, dass der Club am Saisonende als Vizemeister der 2. Bundesliga ins deutsche Oberhaus zurückkehrte.

Baldiger Abschied

Und auch in der Bundesliga ließ er zumindest punktuell sein Können aufblitzen, erzielte in seinen ersten neun Einsätzen zwei Treffer. Doch spätestens danach geriet die Karriere des einstigen Talents zunehmend ins Stocken. Sein letzter Einsatz in der Abstiegssaison 2018/2019 datiert bereits vom 22. Spieltag. Die Trennung vom Club im darauffolgenden September – nach nur anderthalb Jahren und 30 Einsätzen – und der Wechsel zum Ligakonkurrenten Jahn Regensburg kamen daher wenig überraschend.

Rein statistisch waren seine 7 Scorerpunkte in 1.711 Einsatzminuten für den 1. FC Nürnberg nicht ganz so schlecht. Auch deshalb durfte man lange hoffen, dass Federico Palacios über mehr als nur Ansätze hinauskommt, was sich letztendlich nicht bewahrheitete. Kurios: nur für die Profi-Mannschaft von FK Panevėžys absolvierte der 30-Jährige mehr Spiele (56), als für den FCN (RB Leipzig II: 62 Spiele).

Nach Litauen & Oberliga nun USA

Sechs Jahre später wagt der ehemalige deutsche Jugendnationalspieler nun den Schritt in die USA, wie „Transfermarkt.de“ konstatiert. Allerdings nicht in die Profi-Liga MLS, sondern in die viertklassige USL League Two, wo Palacios künftig für Kalamazoo FC in Michigan aufläuft – und dort auf mehrere deutsche Mitspieler trifft.

In der abgelaufenen Rückrunde war der gebürtige Hannoveraner noch für den FSV Schöningen in der Oberliga Niedersachsen aktiv, nachdem er sich zuvor auch beim litauischen Erstligisten FK Panevėžys in anderthalb Jahren nicht entscheidend durchsetzen konnte.

Viele Stationen

Für Palacios ist der Wechsel in die USA bereits die sechste Station seit seinem Abgang aus Nürnberg. Nach einem ebenfalls glücklosen Intermezzo beim Jahn folgten weitere Stationen in der 3. Liga beim MSV Duisburg und bei Viktoria Köln, die teils von Verletzungsproblemen geprägt waren.

Mit dem Sprung über den großen Teich beginnt für den Ex-Cluberer nun ein neues Abenteuer. Auch wenn Palacios der große Durchbruch im Profi-Geschäft verwehrt blieb, scheint ihm der Spaß am Fußballspielen nicht verloren gegangen zu sein.