Darum gelang FCN-Neuzugang Maboulou nicht der Durchbruch in Rennes

Obwohl Noah Maboulous letzte Saison bei Stade Rennes „durchwachsen“ verlief, zählt er zu den besten Torschützen der Akademie der vergangenen Dekade – und könnte vom Profil her gut ins Nürnberger Spielsystem passen.

Noah Maboulou 1. FC Nürnberg FCN Transfer Neuzugang Analyse CLUBFOKUS Angreifer
Foto: FCN

Durchwachsene Saison in der 5. Liga

Mit Noah Maboulou verpflichtete der 1. FC Nürnberg einen Stürmer, über den bislang nur wenig bekannt ist. Kein Wunder – der 20-Jährige absolvierte noch kein einziges Pflichtspiel auf Profiniveau und spielte zuletzt für die zweite Mannschaft des französischen Erstligisten Stade Rennes in der fünftklassigen National 3.

Mit acht Toren in 20 Einsätzen blickt Maboulou auf eine „durchwachsene Saison“ zurück – so lautet die Einschätzung von Steven Delaunay, der die Liga für das Portal „Stade Rennais Online“ verfolgt. Als Gründe nennt er unter anderem muskuläre Probleme im Wadenbereich, die den Angreifer zeitweise ausbremsten. Entscheidender sei jedoch eine taktische Umstellung gewesen, die Maboulous Entwicklung maßgeblich beeinflusst habe.

Umstellung verhinderte Profi-Vertrag?

„Zum Ende der Saison 2023/2024 war ich mir sicher, dass Maboulou einen Profi-Vertrag in Rennes bekommen würde“, erklärt Delaunay. Doch nach einer Verletzung musste der Kongolese nicht wie gewohnt im Sturmzentrum, sondern auf dem rechten Flügel agieren – eine Position, die er zwar spielen kann, die ihm jedoch nicht optimal liegt – und laut Delaunay ein „Fehler“: „Letztendlich führten viele Kleinigkeiten zur Trennung zwischen dem Spieler und Rennes.“

Maboulou als falsche Neun

Auch wenn Maboulous damalige Saison rein statistisch nicht wesentlich besser war als die jüngst abgelaufene, überzeugte er mit anderen Qualitäten als bloßer Torgefahr: „Er war wertvoll fürs Spiel. Er agierte als falsche Neun – das Zusammenspiel mit seinem Sturmpartner war sehr gut. Er ist kein Spieler, der 15 bis 20 Tore pro Saison erzielt.“ Seine Stärken sieht Delaunay vor allem im Spiel zwischen den Linien – weniger in der Tiefe.

„Er sollte mit einem zweiten Stürmer auflaufen, damit er sich zwischen den Linien bewegen und die Verbindung zum Mittelfeld herstellen kann. Er ist auch gut vor dem Tor, muss aber im Zweikampf robuster werden.“

Starke Zahlen (via Steven Delaunay) Maboulous, der in der U20-Nationalmannschaft des Kongos die Nr. 11 trägt.

Top-Torjäger & einst mit PSG-Star Doué

Trotz der durchwachsenen letzten Saison war Maboulou nicht nur bester Torschütze seines Teams, sondern zählt sogar zu den erfolgreichsten Angreifern der Akademie der letzten Jahre. Seit Beginn der Saison 2020/2021 erzielte er in 101 Spielen für die Akademie 46 Treffer – nur fünf Spieler trafen über die letzten elf Saisons häufiger für die Nachwuchsteams von Stade Rennes.

2021 wurde Maboulou sogar gemeinsam mit seinem damaligen Teamkollegen und dem heutigen PSG-Star Désiré Doué für die französische U16-Nationalmannschaft nominiert.

Perfektes Profil neben einem Tiefenläufer?

Maboulou scheint also dem Profil eines spielstarken Stürmers wie Mahir Emreli zu entsprechen – einer, der ideal mit einem dynamischen Tiefenläufer wie Stefanos Tzimas oder nun Artem Stepanov harmonieren könnte. Eine Doppelspitze dürfte dem Neuzugang liegen.

Die technischen Voraussetzungen für den Profifußball bringt Maboulou laut Delaunay zweifellos mit. Gelingt es ihm, fit zu bleiben und an seine starke Saison 2023/2024 anzuknüpfen, könnte ihm der Sprung in den deutschen Profifußball schneller gelingen als gedacht – auch wenn der Schritt von der fünften Liga Frankreichs in die 2. Bundesliga ein großer ist.