FCN-Kooperation
Seit einigen Wochen arbeitet der 1. FC Nürnberg mit der Firma Jamestown Analytics zusammen. „Es ist ja kein Geheimnis, dass ich ein sehr datenaffiner Mensch bin“, freut sich FCN-Sportvorstand Joti Chatzialexiou über die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, datenbasierte Prozesse in der Kaderplanung zu verbessern. Der Club habe ganz bewusst in diesem Bereich investiert: „Wir müssen mit der Zeit gehen. Wir waren zuvor nicht in der Form aufgestellt.“
Damit lässt der 49-Jährige zwischen den Zeilen durchklingen, dass diese Art des Scoutings zuvor beim FCN kaum stattfand. „Viel hatten wir nicht. Wir hatten relativ wenig. Das Wenige haben wir im letzten Jahr aufgebaut“ – eine Aussage, die sich indirekt sicherlich auch als Kritik an seinen Vorgängern interpretieren lässt.
Guter Anfang
Die ersten Wochen der Zusammenarbeit beschreibt Chatzialexiou als „sehr positiv“. Ohnehin ist man froh, dass sich Jamestown für den FCN als Partner entschieden hat, da die Firma sehr bewusst auswählt, mit wem sie kooperiert. Nicht nur die handelnden Personen, auch das Mindset und die Infrastruktur spielen dabei eine Rolle – Voraussetzungen, die der Club offensichtlich erfüllen konnte. Zwischen den Verantwortlichen gab es bereits mehrere Treffen und einen nahezu täglichen Austausch, wodurch man „sehr, sehr eng“ zusammenarbeitet.
Perspektivischer Nutzen
Nürnbergs Sportvorstand erwartet die großen Vorteile der Kooperation mit Jamestown jedoch erst für die nächsten Transferperioden. „Noch einfinden und einspielen“, beschreibt er seine Erwartungshaltung für den aktuellen Sommer. Derzeit perfektioniert man noch die gegenseitigen Abläufe – und versucht, Schnittmengen aus Spielern zu finden, die Jamestown aus datenbasierter Sicht empfiehlt und die zugleich bei den FCN-Scouts auf dem Radar sind.
Sobald beides zutrifft, geht man in entsprechende Gespräche und prüft, ob ein Transfer am Ende realisierbar ist. „In dem Abstimmungsprozess sind wir gerade. Das erarbeiten wir derzeit“, gibt Chatzialexiou Einblicke in den Ablauf. Dieser Austausch kann in beide Richtungen funktionieren: Zum einen ist es möglich, dass die vom Club als passend empfundenen Spieler an Jamestown übermittelt und dort datenbasiert geprüft werden. Zum anderen kann es sein, dass man die Vorschläge der Partnerfirma intern nochmals prüft – etwa im Hinblick darauf, ob und wie sie zum gewünschten Spielstil passen.