Viele Transfers – auch im Nachwuchs
Bekanntlich fiel der personelle Umbruch beim 1. FC Nürnberg vor der Saison mit weit über 30 Transferbewegungen massiv aus. Doch nicht nur bei den Profis wurde kräftig rotiert: Auch im Nachwuchsbereich veränderten sich die Kader – mit Zu- und Abgängen, darunter Talente, die man wohl gerne länger gehalten hätte.
Tullbergs Wunschspieler: Pharell Kegni
Eines dieser Talente war Pharell Kegni. Der mittlerweile 18-jährige Stürmer absolvierte eine starke Saison 2023/2024 in der U17-Bundesliga und kam dort auf 18 Tore und zwei Vorlagen in 26 Einsätzen. Entsprechend naheliegend war der Plan, Kegnis Entwicklung am Valznerweiher weiter zu begleiten und ihn perspektivisch an die Profis heranzuführen.
Durchwachsene Saison bei Dortmunds U19
Doch es kam anders. Kegni entschied sich im letzten Sommer für einen Wechsel zur U19 Borussia Dortmund und wurde dort laut Medienberichten sogar als Wunschspieler von Trainer Mike Tullberg verpflichtet. Die hohen Erwartungen konnte der ehemalige Cluberer allerdings nur bedingt erfüllen: In 19 Pflichtspielen erzielte er lediglich drei Treffer, für die Gruppenphase der Youth League wurde er gar nicht berücksichtigt. Die starke Quote aus der Vorsaison konnte er nicht mitnehmen – auch aufgrund mangelnder Effizienz im Abschluss.
Aufstieg in den Herrenfußball
Trotz der mäßigen Ausbeute wird Kegni gemeinsam mit seinem Trainer Tullberg in die U23 des BVB aufrücken. Obwohl der Offensivspieler noch ein weiteres Jahr für die U19 spielberechtigt wäre, soll er laut Ruhr Nachrichten künftig fester Bestandteil des Regionalliga-Kaders sein – und dort erstmals auf Herrenebene Fuß fassen.
Niklas Jahn: Dauerbrenner in der U23
Auch Niklas Jahn, ein weiteres Eigengewächs, verließ den FCN vor der Saison. Der gebürtige Franke trug seit 2014 das Club-Trikot und absolvierte von 2022 bis 2024 insgesamt 61 Partien für die U23, trainierte hin und wieder bei den Profis mit. Auch ihm hätte man am Valznerweiher wohl gerne den Übergang zu den Profis ermöglicht.
Nur noch Fünftklassigkeit
Stattdessen schloss sich Jahn dem VfL Bochum an – in der Hoffnung auf den Sprung in den Profifußball. Rückblickend dürfte sich diese Vorstellung nicht erfüllt haben: Der zentrale Mittelfeldspieler kam ausschließlich in der fünftklassigen Oberliga in der U21 des VfL zum Einsatz – nach zuvor zwei Jahren Regionalliga ein Rückschritt.
Abgang möglich
Nach einer guten Vorbereitung war Jahn im August noch Teil des DFB-Pokal-Kaders der Profis, schaffte es jedoch nie in den Bundesliga-Spieltagskader. Auch unter Ex-FCN-Sportvorstand Dieter Hecking, der im November das Traineramt in Bochum übernahm, blieb Jahn außen vor. Stattdessen wurde er dauerhaft zur U21 beordert. Laut WAZ soll er nun auch die Sommervorbereitung bei der in die Regionalliga aufgestiegenen U21 antreten – bei einem passenden Angebot sei auch ein Abgang denkbar.
Keine Wehmut
Auch wenn der 1. FC Nürnberg beide Talente wohl gerne länger an sich gebunden hätte, besteht aus heutiger Sicht kein Anlass zur Wehmut. Sowohl Pharell Kegni als auch Niklas Jahn konnten die Erwartungen bei ihren neuen Vereinen bislang nur bedingt erfüllen, verfügen jedoch weiterhin über das Potenzial und die Zeit, um den Sprung in den Profifußball zu schaffen.