Entscheidung gefallen: FCN wohl wochenlang ohne Stepanov

Nachdem lange unklar war, ob und wann Artem Stepanov für die ukrainische U-Nationalmannschaft auflaufen würde, herrscht nun Gewissheit: Eine Entscheidung ist gefallen – und der Neuzugang dürfte dem 1. FC Nürnberg im Herbst für mehrere Wochen fehlen.

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Foto: FCN

Stepanov wieder für Ukraine

Rund um Artem Stepanov gab es zuletzt hitzige Diskussionen in seiner ukrainischen Heimat. Lokale Medien berichteten, der 17-Jährige habe bereits zwei Berufungen zur U20-Nationalmannschaft ausgeschlagen. Grund dafür soll ein angespanntes Verhältnis zum Trainer gewesen sein – obwohl Stepanov zuvor bereits sämtliche Jugendteams der Ukraine von der U16 bis zur U19 durchlaufen hatte.

Laut dem ukrainischen Journalisten Viktor Vatsko ist der Konflikt nun beigelegt. Es habe ein klärendes Gespräch zwischen allen Beteiligten gegeben: „Ich habe Informationen von der UAF, die mir versichert haben, dass das Problem gelöst ist. Die UAF zählt auf Artem Stepanov als Spieler der Nationalmannschaft der Ukraine“, so Vatsko. Wie unter anderem „Azscore“ Vatsko zitiert, seien sämtliche „Missverständnisse und Konflikte“ ausgeräumt worden.

„Artem Stepanov ist bereit, für die Nationalmannschaft der Ukraine zu spielen“, betont Vatsko weiter. Ein Fernbleiben des Nachwuchsstürmers soll es künftig nicht mehr geben.

Konsequenzen für den FCN

Mit dieser Entscheidung ist nun auch klar: Der 1. FC Nürnberg muss im Herbst wohl für mehrere Wochen auf seinen neuen Angreifer verzichten, der für ein Jahr vom Bundesligisten Bayer Leverkusen ausgeliehen wurde. Hintergrund ist die U20-Weltmeisterschaft, die vom 27. September bis 19. Oktober in Chile ausgetragen wird – mit der Ukraine als Teilnehmer.

Eine Nominierung Stepanovs gilt als wahrscheinlich, wie auch der britisch-ukrainische Journalist Andrew Todos gegenüber dem CLUBFOKUS erklärt: „Ich denke, die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Stepanov an der U20-WM im Herbst teilnimmt, nachdem die Unstimmigkeiten mit dem Trainer geklärt wurden. Es wäre überraschend, wenn er nicht dabei wäre.“

Zusätzliche Unwägbarkeit

Für den Spieler stellt das Turnier eine wertvolle und wegweisende Erfahrung dar – für den FCN ist die Situation jedoch weniger erfreulich. Schließlich handelt es sich bei Stepanovs Wechsel um eine einjährige Leihe, von der man sich kurzfristige Verstärkung erhoffen dürfte. Eine wochenlange Abwesenheit im Herbst – zu einem Zeitpunkt, an dem die Saison langsam Fahrt aufnimmt – könnte eine rasche Eingewöhnung in seinem ersten Jahr Herrenfußball erschweren.

Angesichts dessen erscheint es umso dringlicher, dass der FCN seine Optionen in der Offensive weiter ausbaut. Denn neben dem jungen Alter Stepanovs stellt nun auch eine längere Abwesenheit eine weitere Unwägbarkeit dar.