„Sehr positive Saison“
Für FCN-Sportvorstand Joti Chatzialexiou war 2024/25 eine „sehr positive Saison“. Über das „sehr“ lässt sich vielleicht diskutieren, aber dennoch verlief die Spielzeit insgesamt deutlich besser, als es die meisten nach einem holprigen Saisonbeginn erwartet hatten. Einige Akteure des 1. FC Nürnberg dürfen sogar als echte „Gewinner“ tituliert werden.
Sprungbrett
Einige Nürnberger Spieler nutzten die Saison, um sich ins Rampenlicht für größere Vereine zu spielen. Zu nennen sind vor allem Stefanos Tzimas und Jens Castrop, die beide zweifelsfrei als Gewinner der Saison angesehen werden können. Für den griechischen Angreifer investierte Brighton viel Geld, um sich seine Dienste zu sichern. Jens Castrop entwickelte sich im fußballerischen Bereich stark weiter und scheint nun bereit für seine nächste Station in Gladbach.
Vom Probespieler zum Publikumsliebling
Als Ondrej Karafiat beim 1. FC Nürnberg als Probespieler vorgestellt wurde, waren die meisten skeptisch. Auch wenn der 30-Jährige in der Saison-Schlussphase seinen Stammplatz verlor, sammelte er mit 31 Zweitligaeinsätzen mehr Spielzeit als erwartet. Wahrscheinlich ist zwar, dass er in der kommenden Spielzeit die Rolle des Backups in der Innenverteidigung einnehmen wird – den Status des Publikumslieblings hat „Immer Arbeit“ aber sicher.
Umgekrempelt
Der Name von FCN-Sportvorstand Joti Chatzialexiou war vielen im Nürnberger Umfeld vor der Saison nicht wirklich geläufig. Auch seiner Vita als langjähriger DFB-Funktionär konnte man zunächst eher wenig abgewinnen. Ein Jahr später hat es der 49-Jährige jedoch geschafft, den Club zu modernisieren und mal wieder eine Euphorie zu entfachen. Darüber hinaus zeigt er sich mit dem gesteckten Ziel „Top 7“ ehrgeizig – und schreckt dabei auch vor unangenehmen Entscheidungen, wie der Trennung von Olaf Rebbe, nicht zurück.
Im Blick
Für einen Nürnberger Spieler erscheint die Zukunft noch völlig offen. Zunächst wird der Fokus bei Caspar Jander aber wohl auf der U21-Europameisterschaft liegen, die er mit Deutschland bestreitet. Dass danach ein Wechsel für viel Geld nicht unrealistisch ist, ist ein Beleg für die starke Saison des Mittelfeldspielers. Kein Wunder, dass seine Kombination aus Spielintelligenz, Technik und Laufstärke auch international so begehrt ist.
Alles neu
Neue Position, neue Liga, neue Erfahrungen – für Tim Janisch war es eine spektakuläre Saison. Als der FCN nach der Systemumstellung einen weiteren rechten Schienenspieler benötigte, schulte er den gelernten Offensivspieler um. Ab Spieltag 22 stand das Eigengewächs in jeder Partie in der Nürnberger Startelf. Auch wenn er zwischenzeitlich eine Formdelle erlitt, ging es für den 19-Jährigen steiler nach oben, als er sich das zwischenzeitlich vielleicht selbst erhofft hatte.
Viele Gewinner
Natürlich gab es beim Club auch den ein oder anderen Verlierer in dieser Spielzeit. Die Akteure, die positiv herausgehen, sind unter dem Strich jedoch deutlich mehr. Auch Janis Antiste, der Spielpraxis sammeln konnte und sich dabei sehr gut in Nürnberg einfügte, gehört dazu. Gleiches gilt für Julian Justvan, der nach seiner unglücklichen Zeit in Hoffenheim seine vielleicht beste Saison überhaupt spielte.
Rafael Lubach gelang der Schritt in den Profibereich ähnlich gut, wie Fabio Gruber die Umstellung von der 3. Liga. Nick Seidel wurde für die U23 verpflichtet, stand am Ende aber stolze 32-mal im Zweitligakader. Und auch die Nürnberger Fans waren mal wieder Gewinner – schließlich stellten sie mit 37.408 Zuschauern pro Heimspiel einen neuen Vereinsrekord in der 2. Bundesliga auf.