Wie der FCN mit Daten Spieler findet

Daten, Zielmärkte und Spielerauswahl: Sportvorstand Joti Chatzialexiou gibt Einblicke ins FCN-Scouting.

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Foto: DO IT NOW Media

U19-Fokus

Ayoub Chaikhoun, Justin von der Hitz und Artem Stepanov heißen die bisherigen Neuzugänge des 1. FC Nürnberg. Da könnte man meinen, dass der Club nahezu ausschließlich in Deutschlands Nachwuchsligen scoutet. Dem ist aber mitnichten so.

FCN-Sportvorstand Joti Chatzialexiou verrät zwar, dass Deutschland natürlich einer der Zielmärkte sei. Da hier jedoch sehr viele Vereine die Augen offenhalten, ist es oftmals schwierig, talentierte Kicker für sich zu gewinnen. Im Fall der Nürnberger Verpflichtungen waren es laut Chatzialexiou Spieler, die er teilweise bereits aus seiner Zeit beim DFB kannte – ein Vorteil für den Club.

Breites Spektrum

Insgesamt sei man eher wenig auf konkrete Regionen fixiert. „Ich schaue sehr viel auf Daten, dadurch haben wir ein breiteres Spektrum“, erklärt der 49-Jährige, der immer wieder betont, wie wichtig Daten und Zahlen für ihn sind. Unter anderem auch in der Auslese, da einem viele Spieler vorgeschlagen und angeboten werden.

Positionsspezifisch

Im Nürnberger Scouting sind Daten mittlerweile immer der erste Schritt. „Wenn die passen, gehen wir intensiver rein“, beschreibt Chatzialexiou den Prozess. Zusammen mit dem Trainerteam und der Scoutingabteilung hat man für die verschiedenen Positionen Daten definiert, die relevant sind.

So wird beispielsweise bei einem Defensivspieler vermutlich eher zweitrangig sein, wie seine Schusspräzision aus der Distanz ist. Wenn ein Spieler die gewünschten Daten aufweist, geht es mit dem Video- oder Live-Scouting weiter: „Wir haben klare KPIs (Key Performance Indicators) bei uns hinterlegt, nach denen wir die Spieler entsprechend filtern.“

Komplexer

Mit den je nach Position unterschiedlichen Anforderungen ist es jedoch noch nicht getan. Auch innerhalb einer Position gibt es entsprechende Datenfilter, da es immer auf das gewünschte Spielerprofil ankommt – was letztlich nur logisch ist.

Ein Stürmer, der die Tiefe belaufen soll, wird am Ende mehr Geschwindigkeit und Läufe hinter die gegnerische Abwehr vorzeigen müssen als ein Zielspieler, der entgegenkommen und Bälle behaupten soll. Ohnehin kündigte Chatzialexiou an, dass der FCN im Sturm unterschiedliche Profile verpflichten möchte. Denn am Ende zählt nicht der beste Spieler – sondern der, der am besten passt.