„Nur jung“ nicht zielführend – Chatzialexiou kündigt neuen Stürmer an

Der Sportvorstand äußert sich zur Kaderplanung – ein breiteres, erfahreneres Team soll her, ein Stürmer ist in Aussicht.

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Foto: DO IT NOW Media

Anstrengender Sommer für Chatzialexiou

Während sich die Spieler des 1. FC Nürnberg nach einer langen Saison in die wohlverdiente Sommerpause verabschiedet haben, wird es für Joti Chatzialexiou erst richtig intensiv. Der Sportvorstand steht nach den Abgängen von Leistungsträgern wie Stefanos Tzimas, Mahir Emreli oder Jens Castrop vor der Aufgabe, adäquaten Ersatz in der anstehenden Transferperiode zu verpflichten. Umso herausfordernder gestaltet sich der Sommer, da Chatzialexiou nach der Trennung von Olaf Rebbe derzeit ohne Sportdirektor arbeitet. Der gehandelte Nachfolger Michael Bischof hat bislang keine Freigabe vom KSC erhalten – der FCN-Boss agiert also weiterhin in Personalunion.

Mehr Breite im Kader

Dennoch plant Chatzialexiou, einen breiten und ausgewogenen Kader für die neue Spielzeit zusammenzustellen. Wie der 49-Jährige im Interview mit „CEF-TV“ erklärte, soll das Team künftig besser auf Ausfälle von „sehr wichtigen Säulen“ wie Tzimas oder Castrop reagieren können: „Das wird auch die Zielsetzung sein, mit einem breiteren Kader in die neue Saison zu gehen“, so der Sportvorstand. Gerade aufgrund mangelnder Alternativen habe man seiner Einschätzung nach in einigen Partien Führungen nicht über die Zeit bringen können. Auch wenn er das junge Alter vieler Spieler nicht als alleinige Erklärung gelten lassen möchte, räumt er ein: „In dem ein oder anderen Fall haben wir eben auch Lehrgeld bezahlt.“

Mehr Erfahrung im Kader

Neben einem größeren soll der Kader künftig auch erfahrener werden. Zwar will man weiterhin mit „kreativen Ansätzen und jungen Spielern“ arbeiten, allerdings soll die Altersstruktur bewusster austariert werden – nicht zuletzt, um das Ziel einer Top-7-Platzierung in der kommenden Zweitliga-Saison anzugehen: „Wir werden auch darauf achten, dass wir nur mit jung wahrscheinlich nicht die Ziele und Träume erfüllen können“, so Chatzialexiou. Offenbar sollen Spieler wie Kapitän Robin Knoche künftig verstärkt als erfahrene Stützen das Gerüst einer weiterhin jungen Mannschaft bilden.

Neuzugang im Sturm angekündigt

Die größte Baustelle im Kader dürfte aktuell die Sturmposition sein. Mit den Abgängen von Tzimas, Emreli und Antiste verliert der FCN insgesamt 27 Saisontore. Doch Chatzialexiou zeigt sich optimistisch, bald erste Vollzugsmeldungen liefern zu können: „Den ein oder anderen haben wir auch schon in unseren Gesprächen soweit, dass wir bald zeichnen können“, kündigte er an. Neben dem 17-jährigen Neuzugang Artem Stepanov soll „in den nächsten Tagen oder Wochen“ mindestens ein weiterer Stürmer verpflichtet werden.

Nach Informationen der BILD soll der FCN bereits weit mit Semir Telalovic sein. Der 25-jährige Angreifer erzielte in der abgelaufenen Zweitliga-Saison zwölf Treffer für den SSV Ulm und könnte nun ablösefrei kommen. Der 1,87 Meter große Zielspieler bringt zwar ein gestandenes Fußballeralter mit, verfügt mit 53 Profi-Spielen allerdings noch über vergleichsweise wenig Erfahrung. Zum Vergleich: Der im Winter nach Stuttgart gewechselte Finn Jeltsch kommt mit 18 Jahren bereits auf 46 Einsätze im Profibereich. Nichtsdestotrotz würde Telalovic eine sinnvolle Ergänzung für das Nürnberger Sturmzentrum darstellen.

Viel zu tun für Chatzialexiou

Gerade auf der Stürmerposition steht dem FCN also ein spannender Umbruch bevor – doch auch in anderen Mannschaftsteilen, etwa im zentralen Mittelfeld, werden weitere Transfers folgen. Für Joti Chatzialexiou beginnt damit ein kräftezehrender Transfersommer, an dessen Ende die Grundlage für das große Ziel geschaffen werden soll: den 1. FC Nürnberg perspektivisch unter den 25 besten Klubs Deutschlands zu etablieren.