Gutes Gefühl
Der 1. FC Nürnberg beweist am letzten Spieltag noch einmal, wie gut er sein kann. Das zeigte man in den vergangenen Wochen zu selten – wenngleich natürlich auch die Gegner ein anderes Kaliber als schwache Braunschweiger waren. Mit dem 1:4 endet die Saison mit einem positiven Gefühl und gibt auch den FCN-Anhängern eine gute letzte Erinnerung mit in die Sommerpause.
Spielstark
Einer der Faktoren für den deutlichen Auswärtserfolg war die Nürnberger Ballsicherheit und Spielfreude. Die 89-prozentige Passquote war die drittbeste der Rückrunde und wurde lediglich beim Derbysieg gegen Fürth sowie am 18. Spieltag gegen den KSC überboten. Beim Club wollte gefühlt jeder Spieler den Ball haben, sodass man sehr enge und gute Positionierungen aufwies. Auf diese bekam die Eintracht keinen Zugriff – was sich auch statistisch zeigt: Mit 17 gespielten Pässen pro Defensivaktion war noch kein Team in 2025 so passiv gegen den FCN wie Braunschweig.
Saisonbestwert
„Wie wir Zweikämpfe führen“, ärgerte sich Trainer Klose nach der Niederlage gegen Köln. Gegen Braunschweig bekam er die gewünschte Reaktion seiner Mannschaft. Diesmal war es der Gegner, der in den meisten Duellen unterlegen war. In der ersten Halbzeit gewannen die Löwen lediglich 35 % – und auch über das gesamte Spiel hinweg nicht einmal 40 % der direkten Duelle. Besonders stark war die Nürnberger Zweikampfführung im Spiel gegen den Ball: 75 % gewonnene Defensivduelle bedeuteten sogar den besten FCN-Wert der Saison.
3-gegen-3
Einer der Schlüssel für den Club war auch die Aktivität – sowohl mit als auch gegen den Ball. Im Mittelfeldpressing verteidigte man gut und mutig nach vorne. Nach Balleroberung konnte man mit Justvan, Emreli und Antiste häufig in Gleichzahl auf die gegnerische Dreierkette zulaufen. Dass sowohl das 2:0 als auch das 4:0 nach einer Umschaltsituation fiel, ist folglich kein Zufall. Ohnehin war man offensiv deutlich öfter in Tornähe als zuletzt: Die 20 Ballaktionen im gegnerischen Strafraum konnte man in der Rückrunde nur zweimal überbieten, die neun abgegebenen Schüsse auf das gegnerische Tor sind sogar Bestwert 2025.
Formverbessert
Nachdem einige Nürnberger Spieler in den letzten Wochen eine Formdelle durchliefen, präsentierten sich die meisten davon in Braunschweig wieder von ihrer besseren Seite. Beispielsweise Tim Janisch, der nicht nur die meisten Defensivzweikämpfe auf dem Feld führte, sondern auch gewann. Auch Berkay Yilmaz konnte seine Qualität am Ball als linker Achter besser einbringen – und verzeichnete gleich drei vertikale Ballführungen, die dem FCN auf dieser Position zuletzt das ein oder andere Mal fehlten.
Das Offensivtrio aus Justvan (vier Schussvorlagen), Emreli (sechs Schüsse aufs Tor) und Antiste (meiste Zweikämpfe auf dem Feld) bekam die Eintracht nie in den Griff. Durchaus vielversprechend war auch das Debüt von Winners Osawe, der in der 74. Minute im Mittelfeld eingewechselt wurde – und mit physischer Präsenz sowie guten Tiefenläufen einen spannenden Eindruck hinterließ.