Klose kündigt Änderungen an
Auch wenn dem 1. FC Nürnberg im Gegensatz zum Vorjahr diesmal eine Achse an Spielern erhalten bleiben wird, steht erneut ein bewegter Transfersommer bevor. Es gilt nicht nur, die Abgänge von unter anderem Jens Castrop und Stefanos Tzimas aufzufangen, sondern auch jene Elemente zu ergänzen, die in der aktuellen Saison noch fehlten.
Nach der 1:2-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln sprach Miroslav Klose über die angestrebte Transferstrategie – und benannte dabei klare Schwerpunkte. Trotz der ernüchternden Ergebnisse der letzten Wochen bleibt der FCN-Coach optimistisch, was die sportliche Entwicklung betrifft – und kündigt zugleich Veränderungen an.
„Wir werden ein bisschen was anders machen“, erklärte der 46-Jährige nach der Partie. Man befinde sich bereits in vielen Gesprächen und wolle mit Blick auf die neue Saison „neue Sachen“ implementieren. Angesichts der vielen Gegentore nach Standardsituationen und mehrfach verspielter Führungen setzt Klose zwei Aspekte ganz oben auf die Agenda: „Mehr Erfahrung“ sowie „mehr Robustheit, mehr Zweikampfhärte“, so der Weltmeister von 2014, der das Zweikampfverhalten seiner Spieler zuletzt wiederholt kritisierte: „Das sind so Sachen, wo wir schauen müssen, dass wir da Spieler bekommen.“
Fokus auf Talente bleibt bestehen
Gleichzeitig soll der eingeschlagene Weg mit talentierten Spielern fortgeführt werden. „Es wird unser Weg sein, dass wir wieder viele Junge dabei haben werden“, so Klose. Entscheidend sei dabei, wie schnell sich diese Spieler an das erforderliche Niveau gewöhnen. Als Beispiele nannte er Caspar Jander und Rafael Lubach, bei denen sich die Entwicklung der vergangenen Saison bereits ausgezahlt habe: „Dass denen das Jahr gutgetan hat – und hoffen wir, dass das nächstes Jahr nochmal anders wird.“ Aussagen, die Club-Fans Hoffnung machen dürften, dass der vielumworbene Jander seine Entwicklung in Nürnberg fortsetzt – und nicht anderswo.
Nachdem der FCN in dieser Spielzeit mit einem der jüngsten Kader im deutschen Profifußball auflief und dabei nicht selten Lehrgeld zahlte, soll nun offenbar die Balance zwischen Talent und Erfahrung besser gelingen. „Wir werden nächstes Jahr wieder eine gute Mannschaft haben, auch weiterhin eine junge Mannschaft. Aber gewisse Sachen natürlich auch anders machen müssen“, so Klose, der zugleich betont, dass man nicht vergessen dürfe, welche Schritte diese junge Mannschaft bereits gemacht habe.
Balance finden
Mit neuen Spielertypen sind auch taktische Anpassungen denkbar. Eine davon könnte die Rückkehr zur Viererkette sein – ein System, das Klose grundsätzlich bevorzugt, aber nicht dogmatisch sieht. „Viererkette ist bei uns immer möglich“, erklärte er. Für eine endgültige taktische Festlegung sei es jedoch noch zu früh.
Welche Neuzugänge die gewünschten Elemente wie Erfahrung, Robustheit und Zweikampfstärke mitbringen sollen, bleibt abzuwarten. Bislang deuten die bereits bekannten Transfers der noch A-Jugendlichen Justin von der Hitz, Artem Stepanov und Ayoub Chaikhoun eher darauf hin, dass der Fokus auf Talent weiterhin bestehen bleibt. In den kommenden Wochen und Monaten wird es nun darauf ankommen, den Kader noch gezielter zwischen Jugend und Erfahrung auszutarieren – ohne dabei den eigenen Weg zu verlassen.