Nicht spontan
Die Überraschung war vor dem Spiel groß, als Michal Kukucka das erste Mal für den 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga auflaufen durfte. In den vorherigen 32 Spieltagen schaffte es der 23-Jährige erst einmal in den Spieltagskader und durfte fünfmal in der Regionalliga das Tor hüten. Die Entscheidung, den Linksfuß zwischen die Pfosten zu stellen, fiel bereits vor acht Wochen – um Erkenntnisse zu gewinnen und seine Trainingsleistungen zu belohnen.
Maximal bitter
Nach dem Spiel gegen Köln attestierte ihm Miroslav Klose ein „sehr ordentliches Spiel“. Tatsächlich machte der Slowake lange Zeit einen unaufgeregten Eindruck und spielte auch mit dem Fuß gut mit – bis zur 90. Minute, in der ihm ein folgenschwerer Ballverlust unterlief. Nach dem Spiel war er laut Klose „fix und fertig in der Kabine“. Das sei jedoch auch Teil des Geschäfts: „Das hat er nicht verdient. Aber das ist halt nun mal so. Das gehört zum Profifußball dazu.“
Viele Torhüter
Der FCN hat bereits viele Torhüter in den eigenen Reihen. Auch die U23 hat mit Nicolas Ortegel (21) einen noch jungen Keeper im Tor stehen. Dazu wird U19-Torwart Lennart Pohlmann als älterer Jahrgang vermutlich in die U23 aufrutschen. Deshalb wird es für Kukucka wohl auch in der nächsten Saison schwierig, auf Spielzeit zu kommen. „Es gibt viele Möglichkeiten. Auch eine Leihe, damit er zum Spielen kommt – wenn wir sagen, er braucht vielleicht noch ein bisschen“, verrät Klose seine Gedankenspiele.
Leihe als Option
In jedem Fall wird Kukucka auch das letzte Spiel in Braunschweig bestreiten dürfen. „Anfang der Saison setzen wir uns zusammen und entscheiden, was das Beste ist“, gibt der Weltmeister von 2014 den weiteren Fahrplan vor. Auf die Frage, wie es mit Ersatztorwart Christian Mathenia weitergeht, antwortete Klose: „Mathenia bleibt auch da. Wenn Kucki geht, ist er die Zwei.“ Damit deutet der 46-Jährige an, dass ein Ausleihgeschäft Kukuckas die derzeit vermeintlich realistischste Option für die kommende Saison ist.
