FCN: „Etwas zurückgeben“ – Sieg im letzten Heimspiel?

Beim letzten Heimspiel will der FCN den Fans etwas zurückgeben – gegen ein angeschlagenes, aber gefährliches Köln.

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Foto: DO IT NOW Media

Spiel von Bedeutung

Man könnte meinen, dass es am vorletzten Spieltag nicht mehr um allzu viel geht. Auch wenn es beim 1. FC Nürnberg nicht mehr um die Ligazugehörigkeit geht, ist das jedoch nicht der Fall. „Unheimlich wichtig“, beschreibt FCN-Trainer Miroslav Klose die Bedeutung des letzten Heimspiels sogar. Schließlich möchte man den Fans „etwas zurückgeben“, nachdem man zuvor drei Heimspiele in Folge verloren hat und nun erneut in einem ausverkauften Max-Morlock-Stadion aufläuft.

Zünglein an der Waage

Zum anderen steht auf der anderen Seite ein Gegner, bei dem es noch um alles geht. Die Kölner stehen derzeit auf dem zweiten Tabellenplatz – wenngleich man nicht zwingend den Eindruck hat, dass dem wirklich so ist. Denn in der Vorwoche spielte der Effzeh lediglich 1:1 gegen Regensburg, was in der Domstadt eine sehr negative Stimmung auslöste.

Das gipfelte darin, dass unter der Woche Geschäftsführer Christian Keller und Trainer Gerhard Struber von ihren Aufgaben entbunden wurden. In Nürnberg wird folglich Friedhelm Funkel an der Seitenlinie stehen. Durchaus kurios ist, dass der 71-Jährige auch in der Vorsaison sein Debüt beim FCN gab – damals noch für den 1. FC Kaiserslautern.

Ungewiss

Klose verriet, dass sein Trainerteam und er nicht genau wissen, welche Änderungen der neue Trainer vornehmen wird, wodurch der Fokus primär auf der eigenen Mannschaft liegt. Dennoch gibt es natürlich gewisse Stärken und Überlegungen, wie man den Gegner stoppen kann. Wovon Köln in der bisherigen Saison lebte, ist Tiefgang. Das gesamte Spiel war mehr oder weniger darauf ausgelegt, möglichst schnell in den Rücken der gegnerischen Abwehr zu kommen. Die dahinterstehenden Abläufe waren mitunter auch sehr ordentlich – und machten im Hinspiel gegen den FCN beim 3:1-Erfolg den Unterschied.

Eindimensional

Auf der anderen Seite war es aber auch mehr oder weniger die einzige Variante im Offensivspiel, auf die man setzte. Man spielte quasi nie den Ball vor die gegnerische Abwehr, sondern wollte immer dahinterkommen. Über den Flügel gab es viele eher unvorbereitete Flanken, die nicht immer für Gefahr sorgten – 15 erzielte Tore in der Rückrunde sprechen für sich. Dennoch hätte man aufgrund der individuellen Qualität noch einige Punkte mehr holen können – und führt bei verschiedenen Datenanbietern die „Expected Points“-Tabelle an.

Verwundbar

Systemtechnisch wechselte Funkels Vorgänger immer mal wieder zwischen einer Vierer- und Fünferkette. Im Spiel gegen den Ball hatten vor allem die Innenverteidiger nicht selten Probleme damit, im richtigen Moment nach vorne zu verteidigen, wodurch entweder ein Loch vor oder hinter der Abwehr entstand. Auch mit Spielverlagerungen und Diagonalbällen konnte man die Kölner vor Aufgaben stellen.

Frage der Psyche

Friedhelm Funkel kündigte bereits an, dass er vor allem im mentalen Bereich ansetzen möchte: „Ich werde versuchen, der Mannschaft eine gewisse Lockerheit und Leichtigkeit sowie Selbstvertrauen zu vermitteln. Wenn mir das gelingt, werden wir am Ende der Saison in der Bundesliga sein.“ Große taktische Änderungen sind somit eher nicht zu erwarten.

Die Qualität von Lemperle, Huseinbasic, Maina, Waldschmidt und Co. könnte jedoch auch so jederzeit den Unterschied ausmachen. Das wird die Klose-Elf jedoch mit aller Macht verhindern wollen – um den Saisonabschluss im eigenen Stadion möglichst positiv zu gestalten und den Anschluss an die obere Tabellenhälfte zu wahren.