Gutaj mit Profi-Vertrag
Wie der 1. FC Nürnberg vermeldete, wechselt das 18-jährige Torhüter-Talent Lindsay Gutaj von Borussia Mönchengladbach an den Valznerweiher. Zwar ist der kosovarische Jugendnationalspieler zunächst für die U19 geplant. Allerdings erhielt der gebürtige Mönchengladbacher laut Transferexperte Florian Plettenberg einen Profivertrag über vier Jahre und soll innerhalb der nächsten beiden Jahre seine Chance in der ersten Mannschaft erhalten, was ihn zumindest mittelfristig zu einem neuen Konkurrenten für Stammtorhüter Jan Reichert macht.
Spielstarker Ex-Feldspieler
In der aktuellen Spielzeit kam Gutaj elfmal in der U19-DFB-Nachwuchsliga für die Fohlen zum Einsatz, musste in weiteren zwölf Spielen auf der Bank Platz nehmen. Als ehemaliger Feldspieler zählte der Teenager in der Vorsaison rein statistisch gesehen sogar zu den spielstärksten Torhütern überhaupt. So gab es weltweit kaum Mannschaften, die ihren Torhüter mehr ins Spiel eingebunden haben als die U17 von Borussia Mönchengladbach.
Ganze 51 Pässe pro 90 Minuten spielte Gutaj. Zum Vergleich: Mit Robin Knoche spielt in dieser Saison nur ein Nürnberger mehr Pässe pro 90 Minuten mit 59. Jan Reichert liegt bei 25 gespielten Pässen pro 90 Minuten. Auch wenn der Vergleich zwischen Jugend und 2. Bundesliga hinkt, so verdeutlicht dieser dennoch die Spielstärke des Neuzugangs, der hin und wieder noch zu etwas zu viel Risiko im Spielaufbau neigt.
Viel Potenzial – auf & neben Platz
Trotz seines Talents, das in den vergangenen Jahren schon mehrfach auf Sichtungsturnieren oder durch DFB-Nominierungen ausgezeichnet wurde, musste sich der Nachwuchstorhüter hinter dem 18-jährigen Tiago Pereira Cardoso anstellen, der einige U19-Spiele vor ihm absolvierte und inzwischen sogar schon fünfmal in der Bundesliga im Tor stand. Dass man am Niederrhein dennoch Potenzial in Gutaj sah, verdeutlicht der laut Plettenberg angebotene Dreijahresvertrag.
NLZ-Leiter Michael Wiesinger ist sich derweil sicher, dass Gutaj „nächste Entwicklungsschritte gehen kann“. Da der Neuzugang für sein Alter schon viel Ruhe ausstrahlt und auch auf der Linie immer wieder eine Figur macht, darf man davon ausgehen, dass noch viel Potenzial in ihm schlummert – nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz. Denn 2023 wurde Lindsay Gutaj von Porsche (unter aller Jugendspielern der Partnervereine) für seine Leadership- und Teamfähigkeiten ausgezeichnet – Werte, die er vielleicht eines Tages auch bei den Profis des 1. FC Nürnberg einbringen darf.