Junger Eberle Stammspieler beim Tabellenzweiten
Auch bei der U23 des 1. FC Nürnberg wird mit Hinblick auf die neue Saison die Kaderplanung vorangetrieben. Mit Leo Eberle gab man nun den ersten externen Neuzugang bekannt. Der 19-jährige Innenverteidiger kommt vom Ligakonkurrenten SpVgg Bayreuth, wo er erst vor der Saison aus Eichstätt hinwechselte. Bereits von 2020 bis 2022 war Eberle im Nachwuchs des FCN aktiv, ehe er mit 36 Bayernliga- und 33 Regionalliga-Bayern-Einsätzen für sein junges Alter schon ordentlich Herrenfußball-Erfahrung sammelte.
Beim aktuellen Tabellenzweiten der Regionalliga Bayern mauserte sich Eberle zum Stammspieler, nachdem er an den ersten 10 Spieltagen nur zweimal in der Startelf stand. Seitdem zählt der gebürtige Weißenburger zum Bayreuther Stammpersonal und stand in jedem der letzten 14 Ligaspiele von Beginn an auf dem Platz. Nun soll der Youngster bei der U23 des Clubs den nächsten Schritt gehen: „Wir sind uns sicher, dass Leo hier seine nächsten Entwicklungsschritte gehen kann und sich weiter entwickeln wird“, so NLZ-Leiter Michael Wiesinger zum Neuzugang.
Stärken in der Defensive, Potenzial mit Ball
Dass Eberle eine Verstärkung für die Defensive der Nürnberger Zweitvertretung sein wird, lässt schon die Anzahl der Bayreuther Gegentore vermuten, die gemeinsam mit Meister Schweinfurt die wenigsten Gegentore in der bisherigen Saison kassierten. Mit 57 Gegentoren in 32 Spielen stellt die Mannschaft von Trainer Andreas Wolf hingegen eine der anfälligsten Abwehrreihen, weshalb man sich auch durch den neuen Abwehrmann mehr Stabilität erhoffen dürfte.
Eberle selbst sieht seine Stärken ganz klar in der Verteidigung, wie er in einem Interview Ende März in der Stadionzeitung der SpVgg Bayreuth erklärte: „Meine größten Stärken liegen im Defensivspiel, besonders im Kopfballspiel und in meiner Geschwindigkeit. Ich sehe mich als robusten Verteidiger, der Zweikämpfe annimmt und sicher in der Defensive steht.“ Tatsächlich zählt der 1,90 Meter große Teenager mit einer Defensiv-Zweikampfquote von 76 % diesbezüglich zum besten Fünftel aller Innenverteidiger in Deutschlands Regionalligen.
Auch, wo Eberle noch Verbesserungsbedarf sieht, offenbarte er im Interview: „Mit dem Ball am Fuß bin ich solide, aber da kann ich noch mutiger und abgeklärter werden. Gerade unter Druck die richtige Entscheidung zu treffen und das Spiel noch besser aufzubauen – das sind Dinge, an denen ich arbeiten möchte.“ Da sich hier auch die Daten mit seiner Einschätzung decken – über 50 % seiner langen Pässe landen noch beim Gegenspieler – kann man von einer gesunden, realistischen Selbsteinschätzung sprechen.
Vorbild van Dijk
Um sich stetig weiterzuentwickeln, behält Eberle seinen Fokus im Hier und Jetzt: „Natürlich träumt jeder Fußballer davon, irgendwann den Sprung in eine höhere Liga zu schaffen. Aber ich bin jemand, der sich nicht zu sehr mit der Zukunft beschäftigt.“ Dabei versuche er, sich etwas von seinem Vorbild Virgil van Dijk abzuschauen, dessen Präsenz und Timing ihn imponieren.
Aufgrund seiner noch jungen, aber schon erfolgreichen Vita als Spieler, der die Regionalliga Bayern kennt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass Leo Eberle in der kommenden Saison dazu beitragen kann, die Defensive der U23 des 1. FC Nürnberg zu stabilisieren und weniger Gegentore als die 1,8 pro Spiel in dieser Spielzeit zu kassieren.