Mit Tzimas alles besser?
Die Sehnsucht ist groß, dass Stefanos Tzimas möglichst bald wieder für den 1. FC Nürnberg aufläuft. Schließlich gingen ohne den Stürmer zuletzt drei von vier Spielen verloren. Inzwischen kehrte der 19-Jährige zumindest für Individualtraining zurück auf den Platz, wird aber beim kommenden Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf weiterhin fehlen.
Dass der Motor des Club-Angriffs ohne seinen besten Torjäger ins Stottern kommt, ist nur logisch. Doch die Entwicklung einer zunehmend ungefährlicher werdenden Offensive ist nicht nur mit dem Ausfall des Griechen zu erklären. Denn schon als Tzimas noch einsatzfähig war, startete der inzwischen beunruhigende Abwärtstrend.
Schwächste Phase dieser Saison
Rein statistisch erlebt der FCN gerade seine schwächste Saisonphase. Denn an den zurückliegenden acht Spieltagen (ab dem 0:0 in Berlin) – von denen Tzimas immerhin viermal mit von der Partie war – gaben die Franken so wenige Schüsse ab wie keine andere Mannschaft in der 2. Bundesliga. Auch was die Qualität und Quantität dieser Schüsse angeht, waren nur vier Mannschaften schwächer.
Selbst die Defensivdaten sprechen derzeit wenig für den Club. Nur Fortuna Düsseldorf ließ in den letzten acht Spielen mehr Schüsse zu, nach gegnerischer Chancenqualität und -quantität ist der 1. FC Nürnberg sogar Ligaschlusslicht. Selbst während des so enttäuschenden Saisonstarts an den ersten sieben Spieltagen war die Mannschaft von Trainer Miroslav Klose datentechnisch nicht so schwach. Lediglich punktetechnisch war man damals um 0,25 pro Spiel schlechter.
Verschiedene Faktoren
Dass es dem 1. FC Nürnberg derzeit an Glück mangelt, kann man zumindest anhand dessen, was auf dem Platz passiert, nur bedingt behaupten. So kassierte man deutlich weniger Gegentore, als statistisch zu erwarten gewesen wäre, und erzielte zuletzt vier Tore aus sieben Schüssen. Nichtsdestoweniger ist der Abwärtstrend auch zwischen den Strafraumen deutlich sichtbar. Während sich die Anzahl der eigenen Angriffe, Durchbrüche ins letzte Drittel und in den Strafraum stark verringerten, stiegen diese Werte bei den Gegnern hingegen deutlich im Vergleich zu den Spieltagen acht bis 22.
Neben diesen offensichtlich spielerischen Mängeln gibt es natürlich auch andere Faktoren für diese Entwicklung. Denn nicht nur Tzimas, sondern auch Kapitän Robin Knoche, Janis Antiste und vereinzelt weitere wichtige Stammspieler fehlten dem FCN. Zudem kamen Spielverläufe (frühe rote Karte gegen den HSV, frühe Führung gegen harmlose Fürther) hinzu, die die zugrunde liegenden Daten etwas verzerren.
Nürnberger Alarmglöckchen
Da jene Daten aber derart schwach im Ligavergleich sind und mit acht Spieltagen eine belastbare Stichprobenmenge hergeben, müssen beim 1. FC Nürnberg zumindest die Alarmglöckchen angehen. Um im starken Restprogramm noch ordentlich zu punkten, steht das Trainerteam wieder einmal vor der Aufgabe, neue Lösungen zu finden. Dabei kann es nur förderlich sein, wenn nach Antiste und Knoche auch Tzimas bald wieder das FCN-Trikot überstreift, um vor seinem Wechsel nach England noch für ein paar glückliche Gesichter im Frankenland zu sorgen.