Anders als gedacht
Als Can Uzun und Nathaniel Brown den 1. FC Nürnberg im Sommer in Richtung Frankfurt verließen, dachten sich viele schon: Der eine wird sich durchsetzen, der andere wird es eher schwer haben. Die wenigsten hätten jedoch erwartet, dass ausgerechnet Uzun derjenige ist, der die meiste Zeit auf der Bank sitzt.
Nur Joker
30 Spiele bestritt der FCN-Toptorschütze der Vorsaison für die Eintracht. Das klingt nach deutlich mehr, als es in Wirklichkeit ist. In der Liga stand er bislang erst sechsmal in der Startelf und wird in der Regel erst spät eingewechselt. „Ich will halt einfach mehr spielen“, monierte der offensive Mittelfeldspieler bereits im Februar.
Unzufrieden
Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, war Spielzeit eines der Hauptargumente, warum sich der 19-Jährige für die Eintracht entschied. Diese sollte deutlich größer ausfallen, als sie es aktuell tut. Laut fr.de macht nun auch seine Berateragentur Druck – ebenso wie der türkische Fußballverband – und rät dem Techniker zu einem Wechsel. Für die Nationalmannschaft kam er seit seinem Debüt zu FCN-Zeiten lediglich noch auf eine späte Einwechslung.
Bekannte Themen
Warum Uzun so selten aufläuft, erklärt man sich in Frankfurt mit seiner ausbaufähigen Arbeit gegen den Ball und einer Körpersprache, die nicht immer positiv gedeutet wird – Themen, die einem in Nürnberg nicht ganz unbekannt sein dürften. Zwar haben sich seine Defensivdaten leicht verbessert, dennoch weist er nach den Frankfurter Stürmern die wenigsten erfolgreichen Defensivaktionen auf.
Viel Qualität
Zur Wahrheit gehört aber auch: Uzun liefert mit dem Ball am Fuß. Er hat mit 83% die höchste Passquote aller Frankfurter Offensivspieler, spielt die meisten Pässe in den gegnerischen Strafraum und liegt bei gelungenen Offensivaktionen gleichauf mit Hugo Ekitike an erster Stelle der SGE. Deshalb spaltet die Personalie Uzun das Frankfuter Lager derzeit durchaus ein wenig.
Entscheidend
Da mit Mario Götze ein direkter Konkurrent Uzuns bis zum Saisonende ausfällt, werden die kommenden Wochen für die Zukunft des ehemaligen Nürnbergers wegweisend. Jetzt wäre die Möglichkeit da, sich festzuspielen. Sollte er jedoch weiterhin auf der Bank sitzen, dürften die Wechselgerüchte im Sommer noch mehr an Fahrt aufnehmen.