Lounes erfolglose Leihe
Vor erst 15 Monaten gab der 1. FC Nürnberg die Vertragsverlängerung mit Ali Loune bekannt, um ihn anschließend für die Rückrunde der Vorsaison an Austria Klagenfurt zu verleihen. „Ali ist auf einem super Weg. Ich glaube, dass er zu uns zurückkehren wird“, hielt der damalige FCN-Trainer Cristian Fiél große Stücke auf den defensiven Mittelfeldspieler.
Seine Rückkehr im Sommer ins Frankenland war aber nur von kurzer Dauer. Denn nach einem erfolglosen Halbjahr in Österreich ohne eine einzige Einsatzminute entschied man sich für eine erneute Leihe. Diesmal führte der Weg den Deutsch-Marokkaner zum Drittligisten Erzgebirge Aue, wo er seit jeher zum Stammpersonal zählt.
Wichtige Konstante im FCE-Mittelfeld
In 23 seiner 27 Kadernominierungen stand Loune in dieser Saison in der Startelf, ist mit seiner Zweikampfstärke und Präsenz eine wichtige Konstante im Mittelfeld der Auer. In der „Freien Presse“ schrieb man zeitweise sogar von wiederholten „Topleistungen“ und einem der auffälligsten Spieler bei den Veilchen. Auch Sportchef Matthias Heidrich zeigt sich zufrieden mit dem Leihspieler, spricht davon, dass „der Mittelfeldmann ein guter Typ, ein verrückter Vogel sei und zum Verein passe“, wie es ebenfalls in der „Freien Presse“ zu lesen ist.
Nachdem Loune unter Pavel Dotchev noch etwas mehr die Box-to-Box-Rolle im Mittelfeld einnahm, soll er seit dem Trainerwechsel zu Jens Härtel eine tiefere Position einnehmen, wie er selbst im Februar über „FCE TV“ erklärte: „In erster Linie erwartet er Disziplin auf meiner Position und dass ich meine Position auch halte.“ Eine ähnliche Anforderung an die Sechserrolle, wie sie auch beim 1. FC Nürnberg gestellt wird.
Da beim FCN nach der Saison mit hoher Wahrscheinlichkeit mindestens einer der beiden Sechser – Caspar Jander oder Florian Flick, wenn nicht sogar beide – den Verein verlassen wird, könnte theoretisch ein Platz für Loune als Leihrückkehrer frei werden.
Loune über seine Zukunft
Doch eine dauerhafte Rückkehr nach Nürnberg, wie sie Ex-Trainer Fiél damals prognostizierte, wird es aller Voraussicht nach nicht geben. Einerseits ist Sportvorstand Joti Chatzialexiou seit dem großen Sommerumbruch dafür bekannt, lieber einen klaren Schnitt zu machen, statt sich weiter mit Dingen aufzuhalten, die in der Vergangenheit nicht funktionierten. Andererseits scheint sich Loune selbst sehr wohl bei seinem aktuellen Verein zu fühlen.
Nach eigenen Aussagen habe er sich gut eingelebt und an das Kleinstadtleben gewöhnt. In Verbindung mit der sportlichen und menschlichen Wertschätzung, die er in Aue erfährt, kann er sich eine Zukunft offenbar im Erzgebirge vorstellen: „Ich habe mir überlegt, hierzubleiben und bin dabei, alles abzuklären“, sagte er nach der 2:4-Niederlage in Essen am vorletzten Spieltag.
Da mit dem jüngsten Sieg über die Dortmunder Reserve nun der Klassenerhalt bei sieben Punkten Vorsprung auf den Abstiegsplatz gesichert scheint, sprächen aktuell wenige Gründe gegen einen Loune-Verbleib in Aue.