
27 Jahre nach FCN-Aufstieg: Magath auf Jobsuche
Nur 29 Spiele lang war Felix Magath einst Trainer des 1. FC Nürnberg. Trotzdem blieb diese Zeit prägend in Erinnerung. Denn in der Saison 1997/1998 führte der gebürtige Aschaffenburger den Club vom ab Spieltag 6 letzten Tabellenplatz zum Bundesliga-Aufstieg, ehe er nach einem Zerwürfnis mit Präsident Michael Roth seinen Vertrag auflöste.
Fast 27 Jahre später ist der derzeit vereinslose 71-Jährige immer noch gewillt, im Fußball zu arbeiten: „Ich würde auf alle Fälle gerne noch etwas machen. Denn mein Leben war ja Fußball.“, zeigt sich Magath im Zweitligatalk von Sky gesprächsbereit für neue Aufgaben. Zuletzt verhalf er der Hertha im Jahr 2022 als Feuerwehrmann zum Klassenerhalt in der Bundesliga.
Magath hinterfragt Verkäufe
Neben vielen anderen seiner Ex-Vereine (Schalke, Berlin, Hamburg) kam natürlich auch der 1. FC Nürnberg zur Sprache. Angesichts der vielen Transferbewegungen vor und während dieser Saison wurde Magath positiv überrascht vom FCN: „Ich hätte nicht geglaubt, dass dieser Umbruch so gut über die Bühne geht.“
Trotzdem hinterfragt die HSV-Legende die Transferpolitik: „Aber dass man jetzt gleich wieder drei wichtige Spieler dieser Mannschaft verkauft, bringt natürlich keine Ruhe rein“, meint Magath wohl die Verkäufe von Finn Jeltsch, Jens Castrop und Stefanos Tzimas, die dem FCN wichtige Millionen gegen das strukturelle Defizit einbrachten.
Wichtige Einnahmen & neue Achse
Der Unterfranke bezieht sich jedoch ausschließlich auf den sportlichen Aspekt und meint: „Deswegen ist nur schwer von einer Entwicklung zu reden“, kommt er auf einen erneuten Neuanfang mit neuen Spielern zur neuen Saison zu sprechen: „Insofern muss man abwarten, wie die Abgänge kompensiert werden.“
Ganz so kritisch, wie es Magath skizziert, sieht es allerdings nicht aus beim FCN. Denn im Gegensatz zu vor der aktuellen Saison wird man kommenden Sommer auf einer Achse aus Führungsspielern wie u. a. Jan Reichert, Robin Knoche und Julian Justvan aufbauen können, während man gleichzeitig wichtige Einnahmen für die klamme Kasse generieren konnte.
Mattuschka: „richtig coole, junge Truppe“
Etwas positiver äußerte sich Torsten Mattuschka, der dem neunfachen deutschen Meister im Gegensatz zu Felix Magath in dieser Saison noch einiges zutraut: „Vielleicht werden sie noch Dritter oder Zweiter, wenn sie jetzt noch 10 bis 11 Punkte holen“, sieht Mattuschka eine „richtig coole, junge Truppe“ in einer 2. Bundesliga, in der „jeder jeden schlagen“ kann.
Ob der 1. FC Nürnberg bei nur drei Punkten Rückstand noch ein Wörtchen um den Aufstiegsrelegationsplatz mitreden darf, wird sich schon beim kommenden Heimspiel am Samstag entscheiden. Denn beim Verfolgerduell mit dem einen Punkt besseren SC Paderborn gilt es für beide Mannschaften, den Anschluss an die Top-Drei der Tabelle zu wahren.