Schmerzhafter Abgang – Eigengewächs Jeltsch verlässt FCN sofort

Eigentlich wollte der FCN in diesem Winter keine Stammspieler abgeben. Doch nun musste man ein gutes Angebot aus Stuttgart für Finn Jeltsch annehmen, was eine Lücke im Clubspiel nach sich zieht.

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Jeltsch nach Stuttgart

Dieser Transfer schmerzt im Club-Herz. Überraschenderweise verlässt Eigengewächs Finn Jeltsch den FCN sofort und wechselt in die Bundesliga zum VfB Stuttgart. Vor einigen Wochen hieß es noch, der 1. FC Nürnberg wolle keinen Stammspieler im Winter abgeben. „Wir wollen die Jungs bis zum Sommer halten“, erzählte Sportvorstand Joti Chatzialexiou der BILD mit dem Verweis auf die enge Liga, in der es einen „leistungsstarken Kader“ brauche.

Diesem Vorhaben machte nun offensichtlich der VfB Stuttgart mit seinem lukrativen Angebot für den U17-Welt- und Europameister einen Strich durch die Rechnung. Denn nach Informationen der BILD soll der Jeltsch-Transfer sogar das Gesamtvolumen des Uzun-Abgangs im letzten Sommer zu Eintracht Frankfurt übersteigen. Demnach soll die Ablöse bei 10 Millionen Euro liegen und durch Bonuszahlungen um weitere zwei bis drei Millionen Euro ansteigen können. Inzwischen bestätigten die FCN-Verantwortlichen auch den sofortigen Deal und begründeten diesen mit der wirtschaftlichen Verantwortung gegenüber dem Verein.

Abgang eines Dauerbrenners

Wie bitter der Abgang für den 1. FC Nürnberg ist, zeigt sich schon allein an den Einsatzzeiten des Innenverteidigers. In 18 von 20 möglichen Zweitligapartien stand Jeltsch in dieser Saison in der Startelf. Seit seinem Profi-Debüt im Februar letzten Jahres kam der 18-Jährige auf über 3.000 Einsatzminuten – Einsatzminuten, wie sie weltweit nur wenige Spieler in seinem Alter aufweisen können.

Fast genau ein Jahr später wagt der gebürtige Franke nun den nächsten Schritt seiner noch jungen Profi-Karriere beim amtierenden deutschen Vizemeister. Beim FCN konnte man mit der Leihe des talentierten Tim Drexlers, der nun wohl Jeltschs Rolle als rechter Halbverteidiger übernehmen wird, zumindest schon ein wenig vorsorgen für einen unerwarteten Abgang dieser Art.

Lücke im Clubspiel

Trotzdem wird der Verkauf von Jeltsch zunächst eine Lücke ins Clubspiel reißen. Mit seiner Spielstärke, seinem Offensivdrang, seiner Dynamik und seiner Zweikampfstärke war der Innenverteidiger geradezu prädestiniert für das mutige Nürnberger Spiel. An diese Spielweise wird sich Drexler erst noch gewöhnen müssen – wenngleich sein Start in Nürnberg mit dem Siegtreffer gegen Darmstadt bereits denkbar gut verlief. Trotzdem muss der FCN nun wieder, wie vor dem Winter, hoffen, dass sich keiner der Innenverteidiger verletzt. Denn als Backup stünde aktuell nur Nick Seidel bereit – es sei denn, der Deadline Day hält noch weitere Überraschungen bereit.