FCN: Vom Sorgenkind zum „Luxusproblem“

Eine Nürnberger Position galt vor einiger Zeit noch als Problemposition. Mittlerweile hat FCN-Trainer Miroslav Klose regelmäßig die Qual der Wahl.

1. FC Nürnberg FCN Linksverteidiger Danilo Soares Berkay Yilmaz
Foto: DO IT NOW Media

Problemposition

Als der 1. FC Nürnberg im Laufe der Hinrunde seine Formation veränderte, drohte die Position des linken Schienenspielers zu einem Problem zu werden. Danilo Soares erlebte einen sehr durchwachsenen Saisonstart, beim VfL Bochum wurde er bei einer Umstellung auf die Dreierkette zuvor sogar aussortiert. Neuzugang Berkay Yilmaz sammelte bis dato noch keine Erfahrung auf Zweitliganiveau und galt dementsprechend als unbekannte Variable.

Gute Entwicklung

Die Zweifel wichen jedoch schnell. Beide durften zuletzt mehrfach spielen und konnten mit guten Leistungen überzeugen. In der Wintervorbereitung haben die beiden Konkurrenten laut FCN-Trainer Miroslav Klose „wieder richtig gut trainiert“. Den Vorzug erhielt gegen den KSC Soares, was der 46-Jährige mit dessen Ruhe und Übersicht erklärte: „Die Bälle, die er spielen kann – das war heute der ausschlaggebende Punkt.“

Soares mit Bestwerten

Danilo Soares spielt die meisten raumgewinnenden Pässe (11 pro 90 min), die meisten ins Angriffsdrittel (7 pro 90 min) und die meisten hinter die gegnerische Abwehrkette (1 pro 90 min) aller Nürnberger. „Er ist der, der die anderen ins Spiel bringt“, erklärt Klose und fügt an, dass der Brasilianer mittlerweile etwas höher steht, was ihm zu Gute kommt, da er „viele Lösungen hat.“ Auch die Mitspieler, wie zum Beispiel Stefanos Tzimas, mussten ihr Spiel erst umstellen. Mittlerweile suchen sie regelmäßig die Tiefe, wenn der 33-Jährige am Ball ist.

Auch Yilmaz mit Bestwert

Klose weiß natürlich auch um die Qualitäten von Berkay Yilmaz: „Er ist eher der, der die Situation auflöst.“ Tatsächlich verzeichnet die Leihgabe aus Freiburg die meisten vertikalen Ballführungen (5 pro 90 min) des Clubs. Obwohl er nominell Linksverteidiger ist, führt der 19-Jährige sogar nach Tzimas die zweitmeisten Offensivduelle (12 pro 90 min) aller FCN-Akteure. Klose lobt zudem Yilmaz‘ „Frische und Unbekümmertheit“.

Ein „Luxusproblem“

Das Duell auf der linken Schiene scheint in Nürnberg dementsprechend so offen wie sonst wenige Positionen zu sein. Aber nicht etwa, weil beide enttäuschen – sondern, da beide mit ihren Spielerprofilen der Mannschaft einen unterschiedlichen Mehrwert geben können. Auch der Club-Coach freut sich über den engen Konkurrenzkampf: „Je nach Gegner und je nach Matchplan können wir auf beide zugreifen.“ Klose tituliert das Duell sogar als „Luxusproblem“ – eine Aussage, die man vor einigen Monaten noch nicht zwingend erwarten konnte.