„Da geht noch mehr“: Das ist der Schlüssel für eine erfolgreiche FCN-Rückrunde

Auf eine der Schwächen der Hinrunde legte man im Trainingslager den Fokus. Gegen den KSC waren bereits deutliche Fortschritte erkennbar, FCN-Trainer Klose sieht dennoch noch Luft nach oben.

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Foto: DO IT NOW Media

Offensichtliche Stärke und Schwäche

Spätestens seit Mitte der Hinrunde erspielte sich der 1. FC Nürnberg in nahezu jedem Spiel viele aussichtsreiche Torchancen. Die guten Abläufe und die hohe individuelle Qualität schafften noch nicht allzu viele Teams, über einen längeren Zeitraum auszuschalten.  „Wir sind immer in der Lage, Tore zu erzielen“, erneuert nun auch FCN-Trainer Miroslav Klose die Zufriedenheit über das Offensivspiel seiner Mannschaft. Mit 30 Gegentreffern zur Winterpause kassierte man jedoch gleichzeitig deutlich zu viele, um mehr Ansprüche anmelden zu können.

Klarer Fokus

Dies ist natürlich auch Mannschaft und Trainerteam nicht verborgen geblieben, wie Julian Justvan erklärt: „Es ist einfach wichtig, hinten die Null zu halten und so wenig Gegentore wie möglich zu bekommen. In der kurzen Vorbereitung lag der Fokus darauf.“ Gegen den KSC sah man im Spiel gegen den Ball einen sehr disziplinierten FCN, der die Kompaktheit behielt und immer wieder gut im Block auf die Ballseite verschob. Auch Klose zeigte sich mit der Defensivleistung zufrieden: „Wir haben vieles wegverteidigt, die zweiten und dritten Bälle waren bei uns.“

Wir müssen stabil stehen, bei den zweiten Bällen da sein, Zweikämpfe gewinnen und clever sein

Miroslav Klose
über die Marschroute für die Rückrunde im Spiel gegen den Ball.

Kontrolle mit Ball

Zur defensiven Stabilität kann auch das Spiel mit Ball bereits beitragen – gegen den KSC war es zumindest so. Die Stärke der Gäste im Umschaltspiel ließ der FCN kaum zu. Positionierung, Zahlenverhältnisse, Geduld und Gegenpressing waren über weite Strecken der Partie gut. „Wir wussten, dass der KSC ein gutes Umschaltspiel hat. Deswegen bin ich in Kommunikation mit Robin (Knoche) viel auf zweite Bälle gegangen und war deswegen offensiv nicht so häufig mit dabei“, erklärte Jander nach dem Spiel den klaren Nürnberger Plan für die Rückrunde, sodass „auch mal ein Tor reicht, um ein Spiel zu gewinnen.“

Basis für Erfolg

„Man sieht auch, dass die, die vorne stehen, wenig Gegentore bekommen“, äußerte sich Klose über die hohe Bedeutung der Defensive. Tatsächlich stiegen in den letzten beiden Zweitligaspielzeiten stets die Mannschaften (St. Pauli, Kiel, Heidenheim, Darmstadt) mit den wenigsten Gegentoren auf. Gegen den KSC zeigte der FCN einen Schritt in die richtige Richtung. Der 46-Jährige sieht dennoch noch Luft nach oben: „Da haben wir schon einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, aber da geht noch mehr. Denn das bringt der Mannschaft auch Stabilität.“

Frage der Balance

Insofern wird es in der Rückrunde vor allem darum gehen, die Balance im eigenen Spiel zu finden. Mit der Verpflichtung von Tim Drexler hat man nun zudem die Möglichkeit, auch personell auf etwaige Formschwankungen zu reagieren. Schafft es der FCN – ähnlich wie gegen Karlsruhe – die Geduld und Dominanz mit Ball beizubehalten und zugleich defensiv stabil zu stehen, steht einer guten Rückrunde nichts im Wege, um laut Justvan sogar „oben mitschnuppern zu dürfen.“