FCN-Neuzugang Scobel: „Der Neuner, der seit 10 Jahren gefragt wird“

Der 1. FC Nürnberg verstärkt weiter den Kader der U23 und verpflichtet mit dem 19-jährigen Piet Scobel einen echten Torjäger, der seit Beginn der Vorsaison an 50 Toren direkt beteiligt war. Sogar Miroslav Klose soll am Transfer beteiligt gewesen sein.

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Foto: fcn.de

Verspäteter Kania-Nachfolger für U23 des FCN?

Den Abgang von Julia Kania konnte die U23 des 1. FC Nürnberg bislang nur bedingt kompensieren. Einerseits rangiert der Vorjahresdritte derzeit nur auf Platz 10 der Regionalliga Bayern. Andererseits scheint aktuell kein Spieler in der Lage zu sein, auch nur annähernd die 24 Tore und 9 Vorlagen des Torschützenkönigs der vergangenen Saison zu erreichen.

Nun reagierte der FCN in der Sturmzentrale und verpflichtete mit dem 19-jährigen Piet Scobel einen echten Torjäger. Schließlich erzielte der Youngster in dieser Saison bereits 19 Tore für den Eimsbütteler TV und ist damit Toptorschütze der Oberliga Hamburg. Schon in der Vorsaison traf Scobel für Ligakonkurrent Tornesch 15-mal. Insgesamt kommt er damit auf eine Ausbeute von 37 Toren und zusätzlich 13 Vorlagen in 50 Oberligaspielen.

Scobel: echter Stürmer mit viel Potenzial

Angesichts seiner Torausbeute braucht es nicht viel, um festzustellen, dass Scobel ein echter Abschlussspieler ist. Sein Trainer Can Schultz in Eimsbüttel beschrieb ihn im Oktober via transfermarkt.de wie folgt: „Er ist der Neuner, wo seit zehn Jahren in der Zeitung gefragt wird, wo er ist. Er ist der Spieler, der die Dose öffnet.“ Tatsächlich avancierte der Stürmer in dieser Saison bereits fünfmal zum „Gamewinner“, indem er mit seinen Siegtreffern jeweils die Spiele zugunsten seines Teams entschied. Selbst ein gegnerischer Trainer hatte im September besondere Worte für den Torjäger übrig: „Ich möchte die ETV-Leistung nicht schmälern. Aber ohne Piet wäre das Derby enger gewesen. Für mich hat der Junge Profiniveau.“

ETV-Trainer Schultz, der neben seiner Arbeit als Oberliga-Trainer auch als Scout beim 1. FC Köln tätig ist, beschreibt den 1,91 Meter großen Scobel via transfermarkt.de als einen „typischen Wandspieler“, der „Wucht“ und „Kopfballspiel“ vereine. Doch Scobel bringe nicht nur das Profil eines klassischen Stürmers mit: „Gepaart mit seiner Spielintelligenz und der Entwicklungsfähigkeit des Jungen, der wirklich Woche für Woche Schritte macht. Und das sind immer die spannendsten Spieler, wo du einfach siehst, dass er in der nächsten Woche wieder besser ist.“

Klose in Scobel-Transfer involviert

Diese Qualitäten soll Scobel nun zunächst bei der Nürnberger U23 in der Regionalliga Bayern unter Beweis stellen. Doch angesichts der vielen lobenden Worte liegt es auf der Hand, dass man ihm auch den Schritt in den Profi-Fußball zutraut. Laut transfermarkt.de habe der FCN den viel umworbenen Youngster schon länger gescoutet. Zudem soll sich Miroslav Klose persönlich mit Scobel getroffen haben, um ihn von einem Wechsel nach Nürnberg zu überzeugen.

Neben seinen fußballerischen Fähigkeiten soll Scobel auch die passende Persönlichkeit mitbringen, um eine erfolgreiche Karriere vor sich zu haben. ETV-Trainer und Effzeh-Scout Schultz betonte, er habe noch nie einen Spieler erlebt, der so klar im Kopf sei. Zudem schätzt er an seinem nun ehemaligen Schützling, dass er sich „gegen Geld, gegen Egos und gegen Status, sondern für die Perspektive“ entschieden habe. Auch Scobel selbst begründete seinen Wechsel zum FCN mit der Perspektive, zu der unter anderem die Fortführung seines Studiums in Nürnberg zählt: „Nach Abwägung aller Aspekte hat es mir am besten gefallen.“

Scobel zunächst in U23

Bei all den großen Vorschusslorbeeren und dem Optimismus aus dem Norden muss sich Piet Scobel nun zunächst in einer neuen Umgebung und Liga zurechtfinden. Wie eingangs erwähnt, kann die Mannschaft von U23-Trainer Andreas Wolf einen Spielertyp wie ihn im Sturmzentrum gut gebrauchen. Nun liegt es am Talent, das das Zusammenspiel mit Freunden in der Jugend den Nachwuchsleistungszentren vorzog, sich mit einer guten Vorbereitung schnell im neuen Verein einzufinden. Den Schritt in Richtung Profi-Fußball sollte man allerdings nicht zu früh erwarten.