FCN-Neuzugang Jakov Suver: Verstärkung für die U23 oder mehr?

Der 1. FC Nürnberg verstärkt sich mit Jakov Suver vom VfB Stuttgart. Der 21-Jährige spielte mit einem aktuellen FCN-Leistungsträger bereits zusammen. Nach einer langen Leidenszeit gilt es aber erst einmal, fit zu bleiben.

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Foto: FCN

Verstärkung für die Defensive

Nicht nur die Profis, sondern auch die U23 des 1. FC Nürnberg verpflichtet einen neuen Innenverteidiger. Der 21-jährige Jakov Suver läuft von nun an im FCN-Trikot auf und soll die Defensive rund um Kapitän Fabian Menig stabilisieren. „In der Wintervorbereitung kann er sich in die Mannschaft integrieren und in der Restrunde sofort mit anpacken“, gibt NLZ-Leiter Michael Wiesinger die Marschroute für Suver, der zuvor zwölfeinhalb Jahre für den VfB Stuttgart auflief, vor.

Jakov Suver: Großes Talent

Im Januar 2021 verlängerte der VfB Stuttgart vorzeitig den Vertrag mit Jakov Suver. Der damalige Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger blickte zuversichtlich in die Zukunft: „Jakov hat in den vergangenen Jahren eine sehr gute Entwicklung genommen. Wir trauen ihm mittelfristig den Sprung in den Profibereich zu.“ Die Zuversicht war absolut verständlich. Denn der Innenverteidiger war bei den Schwaben in sämtlichen Jugendmannschaften Stammkraft und durchlief zudem die DFB-Nachwuchsteams, für die er unter anderem gemeinsam mit Florian Wirtz und Jamal Musiala auflief.

Lange Leidenszeit

Mit lediglich 18 Jahren debütierte Suver dann auch für die Stuttgarter U23 in der Regionalliga Südwest und konnte sich relativ schnell in die Startelf spielen. Kurz darauf begann jedoch die große Leidenszeit des 1,90 Meter großen Neu-Nürnbergers. Mehrere langwierige Knie- und Muskelverletzungen sorgten dafür, dass der Abwehrspieler zweieinhalb Spielzeiten gänzlich verpasste. Am ersten Drittligaspieltag der laufenden Saison folgte nach 897 Tagen das Comeback, als Suver in der letzten Minute beim 1:1 gegen Hansa Rostock eingewechselt wurde. Es sollte jedoch sein einziger Einsatz in dieser Spielzeit bleiben.

Querverbindung nach Nürnberg

Es gibt sogar einige Querverbindungen von Jakov Suver zum 1. FC Nürnberg. Sein Bruder Mario Suver lief zwischen 2019 und 2022 für den FCN auf und brachte es neben 32 Einsätzen für die U23 auch auf 13 Zweitligaspiele unter Robert Klauß. Der ehemalige Club-Profi Christian Wück, der nun die Frauennationalmannschaft Deutschlands trainiert, war im DFB-Nachwuchs insgesamt in 15 Partien Trainer von Suver. Bei der Nationalmannschaft begegnete der FCN-Neuzugang oftmals auch Jens Castrop. Achtmal liefen die beiden zusammen für den DFB auf und verloren nur eine der gemeinsamen Partien.

Extrem zweikampfstark

Jakov Suver galt lange Zeit als großes Talent, das im Nachwuchs mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machte. Auch rückblickend unterstreicht dies unter anderem seine Erfolgsquote im Defensivzweikampf. Sowohl in der U17, U19 als auch U23 Stuttgarts entschied er deutlich über 70% dieser Duelle für sich. Er hatte sogar die beste Quote (84%) aller Innenverteidiger der Regionalliga Südwest bis zu seiner Verletzung. Mit einer starken Physis und einem guten Timing im Vorwärtsverteidigen war er im 1-gegen-1 kaum zu überwinden.

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Jakov Suver überzeugte vor seiner Verletzung mit starken Leistungen in der Regionalliga Südwest.

Vielseitige Qualitäten

Doch nicht nur im Bodenzweikampf, auch in der Luft (60% erfolgreich) war Suver stark. Obwohl er häufig als halblinker Innenverteidiger auflief, weiß er mit beiden Füßen gut umzugehen, was ihn im Spielaufbau entgegenkommt. Diese Variabilität zeichnete Suver in jungen Jahren ohnehin aus. Egal, ob Dynamik, Passspiel, Andribbeln oder Aggressivität – in jeglicher Hinsicht zeigte er vielversprechende Ansätze.

Großes Fragezeichen

Beim VfB Stuttgart reichte es in dieser Saison in der 3. Liga dennoch nur für den oben erwähnten Jokereinsatz am 1. Spieltag. Seitdem stand Suver noch sechs weitere Male im Kader, wurde aber nicht eingewechselt. Nach der langen Verletzungszeit war der Sprung in die dritthöchste deutsche Spielklasse wohl zu groß, weshalb nun der Wechsel nach Nürnberg in die Regionalliga Bayern ansteht.

Alles kann, nichts muss

Insofern wird es in erster Linie darauf ankommen, dass Suver fit bleibt und sich dann Stück für Stück wieder an den Spielrhythmus gewöhnt und ohne größere Rückschläge auskommt. Seine Anlagen von vor gut zwei Jahren hätten ihm die Zweitligatauglichkeit zugesprochen. Nach der langen Pause muss man jedoch abwarten, wie schnell und wie gut der Nürnberger Neuzugang zurückkehrt. Bei der Nürnberger U23 findet er unter Trainer Andreas Wolf gute Voraussetzungen dafür, um nach der langen Leidenszeit im Idealfall wieder positive Schlagzeilen zu schreiben.

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