„Sehr dankbar“: Caspar Jander über sein erstes Halbjahr beim FCN

Vor der Winterpause äußert sich FCN-Leistungsträger Caspar Jander über Miroslav Klose, seine Leistungen, die 2. Bundesliga, Verbesserungspotenzial und mehr.

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Foto: DO IT NOW Media

Dauerbrenner und Faktor Klose

Obwohl er aus der 3. Liga kam und lange verletzt war, entwickelte sich Caspar Jander schnell zum Dauerbrenner beim FCN. Lediglich eine Partie, in der er gesperrt fehlte, konnte er nicht von Beginn an bestreiten. „Ich bin sehr froh, dass ich hier so gut angekommen bin. Ich versuche, von Partie zu Partie alles zu geben und mein Spiel zu spielen“, erklärt Jander. Auch Trainer Miroslav Klose hat einen wichtigen Anteil daran: „Ich bin sehr dankbar, dass er mir so viel Vertrauen schenkt. Es ist vorteilhaft, dass er auf einem so hohen Niveau gespielt hat. Er sagt immer, dass man im Zentrum viel mit dem Kopf spielen soll. Das hat mir geholfen.“

„Unzufrieden“ in ausgeglichener Liga

Mit den 22 Zählern, die der FCN auf dem Konto hat, ist Jander nur bedingt zufrieden. Auf der einen Seite ist die Punkteausbeute „für die junge Mannschaft ordentlich“ – auf der anderen Seite ist der Mittelfeldspieler jedoch „unzufrieden, dass wir aus einigen Spielen zu wenig Punkte geholt haben. Mit ein paar mehr Punkten könnte man durchaus nach oben schielen.“ Tatsächlich beträgt der Nürnberger Abstand auf den Relegationsplatz derzeit nur 6 Zähler. „Man hat gesehen, dass jeder in der Liga jeden schlagen kann“, weiß Jander.

Ohne Anlaufschwierigkeit

Für Jander selbst war es nicht nur das erste Halbjahr beim 1. FC Nürnberg, sondern zugleich in der 2. Bundesliga. Auffällig findet der Cluberer Leistungsträger die spielerische Qualität einiger Teams: „Es ist eine Liga, in der viele Gegner versuchen, Fußball zu spielen.“ Auch weitere Unterschiede im Vergleich zur 3. Liga, in welcher er zuvor spielte, führt er an: „Die individuelle Qualität ist höher und die Spieler sind besser. Auch die Intensität von Teams wie Elversberg und Köln ist anders – wenn die so viel sprinten, sieht man, dass sie daraus ihre Punkte holen. Das sind die größten Unterschiede.“

Laufstark und Spielintelligenz

Mit 12,1 Kilometern pro 90 Minuten gehört Jander zu den laufstärksten Spielern der Liga. „Es ist ein bisschen mein Spiel geworden, viel zu laufen. Es ist schon nochmal was anderes als in der 3. Liga“, erklärt Nürnbergs Nummer 20. Auch physisch konnte er sich verbessern: „Ich fühle mich besser als in Duisburg, ernähre mich besser, habe härter gearbeitet und mich voll auf den Fußball konzentriert.“ Dass er auf dem Spielfeld im Kopf oftmals schon einen Schritt voraus ist und unter Gegnerdruck die Ruhe behält, hängt mit seiner Persönlichkeit zusammen: „Ich bin ein relativ entspannter Typ. Ich bin nicht sonderlich nervös vor den Spielen. Ich versuche, immer klar im Kopf zu bleiben und einfach zu spielen. Das Spiel mit dem Ball macht mir sehr viel Spaß.“

Noch Verbesserungspotenzial

Angesprochen darauf, dass er als Nürnberger Spieler der Hinrunde gilt, gab sich Jander sehr bescheiden: „Ich würde das gar nicht so sagen.“ Stattdessen sieht er bei sich noch Luft nach oben: „Ich kann körperlich noch weiter zulegen. In den schwierigen Phasen im Kopf klarer zu bleiben, ist ein Thema, sodass wir auch da bei uns bleiben und unser Spiel durchziehen. Ansonsten will ich mich einfach überall verbessern und weiter gut spielen, sodass es Spaß macht.“ Ob etwas weiter vorne oder hinten im Mittelfeld, ist für ihn dabei sekundär. „Ich spiele da, wo der Trainer mich aufstellt“ – wenngleich er anfügt: „Ich spiele auch gerne ein bisschen offensiver.“

Ausblick auf Weihnachten und Rückrunde

Weihnachten wird Jander in seiner Geburtsstadt Münster verbringen. „Ich freue mich jetzt auf die Pause, um dann wieder Gas zu geben.“ In der Rückrunde wird dementsprechend das Spiel in Münster für den 21-Jährigen ein besonderes werden, genauso wie auf Schalke, für die er in der Jugend auflief – „und natürlich alle Heimspiele“. Bis dahin gilt es für Jander, die richtigen Schlüsse aus der Hinrunde zu ziehen: „Wir müssen jetzt gut analysieren, was wir bislang gut oder schlecht gemacht haben. Defensiv sollten wir öfter die Null haben, dann ist einiges möglich.“ Und wer weiß – wenn Jander so weitermacht, vielleicht folgt dann am Ende der Saison mit der U21-Europameisterschaft noch ein weiteres Highlight.

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