FCN: Sprungbrett Regionalliga Bayern? Das machen die U23-Torjäger jetzt!

Torjäger in der U23 des 1. FC Nürnbergs in der Regionalliga Bayern zu sein, hat auf den ersten Blick wenig zu bedeuten – oder etwa doch? Der CLUBFOKUS wirft einen Blick auf die Top-Torschützen der letzten Jahre und darauf, ob sie sich im Profi-Fußball etablieren konnten.

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Foto: fcn.de

Saison 2015/2016: Philipp Hercher – 10 Tore

Gut acht Jahre später erzielte Philipp Hercher (28) erneut Tore im Max-Morlock-Stadion – allerdings im Trikot des 1. FC Magdeburg, beim 4:0-Auswärtssieg gegen die Klose-Elf im August. Inzwischen ist der Schienenspieler Stammspieler in Magdeburg und steht bei drei Saisontoren. Mit fast 200 Spielen in der 2. und 3. Liga kann der ehemalige Nürnberger mit Fug und Recht behaupten, sich seinen Traum vom Profi-Fußball erfüllt zu haben.

Saison 2016/2017: Dominic Baumann – 19 Tore

Auch Dominic Baumann (29) hat sich im Profi-Fußball etabliert, wenn auch „nur“ in der 3. Liga. Dort spielt er als Stammkraft für den Tabellenzweiten SV Sandhausen und steht bei sechs Saisontoren. Mit über 200 Einsätzen scheint die 3. Liga ohnehin sein Metier zu sein. Baumann durfte auch 34-mal in der 2. Bundesliga auflaufen. Interessant: Der damals zweitbeste Schütze der Nürnberger U23, Abdelhamid Sabiri (12 Tore), verdient sein Geld mittlerweile in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Sabiri kann auf eine Weltmeisterschaft sowie Einsätze in der Serie A und der Premier League zurückblicken.

Saison 2017/2018: Manuel Feil – 14 Tore

Bis Manuel Feil (30) das erste Mal in der 3. Liga auflief, vergingen noch vier Jahre nach seiner Top-Torjäger-Saison bei der Nürnberger U23. Mit seinen Toren und Vorlagen trug er maßgeblich zum Durchmarsch der SV Elversberg in die 2. Bundesliga bei. Aktuell steht der Tabellendritte der 2. Liga gut da, und Feil kommt als sporadischer Stammspieler regelmäßig zum Einsatz. In dieser Saison stand er immerhin sechs Mal in der Startelf. Der zweitbeste Torjäger jener Saison, Erik Engelhardt (10 Treffer), stieg vergangene Saison trotz eigener zehn Tore mit dem VfL Osnabrück in die 3. Liga ab. Dort droht dem Team als Tabellenletztem nun der nächste Absturz.

Saison 2018/2019: Dominik Steczyk – 10 Tore

Sein Name dürfte weniger bekannt sein, doch auch Dominik Steczyk (25) ist in der 3. Liga aktiv. Beim SC Verl kommt der polnische Stürmer aktuell meist als Joker zum Einsatz. Neben 57 Drittligaspielen war er auch schon 80-mal in der polnischen Ekstraklasa aktiv und lief für Piast Gliwice sogar in der Europa-League-Qualifikation auf.

Saison 2019/2021: Lukas Schleimer – 10 Tore

Lukas Schleimer ist der einzige U23-Torjäger der letzten Jahre, der den Sprung zu den Nürnberger Profis geschafft hat. Insgesamt absolvierte „Schleimi“ schon 81 Spiele in der 2. Bundesliga für den Club und erzielte dabei 12 Tore und gab 8 Vorlagen. In der aktuellen Saison startete der 24-Jährige als Stammspieler, kommt mittlerweile jedoch meist von der Bank. Dennoch steht er bereits bei drei Toren und einer Vorlage.

Saison 2021/2022: Philipp Besong – 8 Tore

Nur 13 Einsätze benötigte Philipp Besong, um mit 8 Toren und 3 Vorlagen bester Torschütze der Nürnberger U23 zu werden. Mittlerweile spielt der 24-jährige Stürmer in der 3. Liga bei der Reserve von Borussia Dortmund, kam dort verletzungsbedingt jedoch bislang nur zu einem Kurzeinsatz. Wie viele seiner Vorgänger hat auch Besong die meisten seiner Spiele (48) in der 3. Liga bestritten, in denen ihm 9 Tore gelangen.

Saison 2022/2023: Leonardo Vonic – 22 Tore

In dieser Saison glänzten gleich zwei Torjäger bei der Nürnberger U23. Leonardo Vonic wechselte nach seinen 22 Toren in der Regionalliga Bayern zum Drittligisten Rot-Weiss Essen, wo er eine ordentliche Quote vorzuweisen hat. Seit seinem Wechsel 2023 kommt der 21-Jährige auf 59 Einsätze, in denen er 19 Tore und 7 Vorlagen erzielte. Jermaine Nischalke (21), der damals 18 Tore erzielte, konnte sich hingegen in der Dortmunder Reserve nicht durchsetzen und spielt mittlerweile beim FC Homburg in der Regionalliga Südwest.

Saison 2023/2024: Julian Kania – 24 Tore

Bekanntermaßen wurde Julian Kania in der Saison 2023/2024 mit 24 Treffern Torschützenkönig der Regionalliga Bayern. Vor der Saison wechselte er zum ambitionierten Drittligisten Arminia Bielefeld, der aktuell auf Rang vier steht. Zwar ist Kania noch kein unumstrittener Stammspieler, doch trotz seiner verhältnismäßig geringen Einsatzzeiten ist er mit sechs Treffern bereits bester Torschütze der Arminia. In seinen ersten Monaten im Profi-Fußball deutet der 21-Jährige an, dass seine Zukunft in diesem Bereich – vielleicht bald sogar eine Liga höher – liegen könnte.

U23-Torjäger gleich Profi-Fußball?

Zusammenfassend lässt sich feststellen: Für die besten Torjäger der Nürnberger U23 scheint der Weg in den Profi-Fußball vorgezeichnet zu sein. Alle acht Spieler sind derzeit bei einem Verein aus den ersten drei deutschen Ligen aktiv. Allerdings gehört zur Wahrheit auch, dass sich bis auf Lukas Schleimer keiner bei den Nürnberger Profis durchsetzen konnte. Lediglich zwei weitere Spieler schafften den Sprung in die 2. Bundesliga, während die restlichen fünf in der 3. Liga aktiv sind.

Sprungbrett? Eine Frage der Perspektive

Wie so oft ist es eine Frage der Perspektive: Sich aus der Regionalliga Bayern im Profi-Fußball zu etablieren, ist zweifellos ein Erfolg für den Einzelnen. Aus Nürnberger Sicht hingegen fällt auf, dass sich jüngst kaum ein Torjäger aus der U23 bei den Profis festspielen konnte. Ob sich das nach dieser Saison ändern wird, bleibt abzuwarten.

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