Gerüchte um Castrop
Schon in den vergangenen Transferperioden rankten sich Wechselgerüchte um Castrop. Dass diese nun erneut aufkommen, zeigt seine positive Entwicklung. Diese attestiert ihm auch FCN-Sportvorstand Joti Chatzialexiou via Sky: „Bei uns klopfen aktuell sehr viele an. Auch für Jens. Das ist ein gutes Zeichen. Denn er macht es sehr gut und hat sich stetig entwickelt. Er bestätigt jetzt im Training und in den Spielen viel serioser, was er für eine Qualitat hat.“ Als Interessenten gelten laut Sky Werder Bremen und Union Berlin.
Nahezu unverzichtbar
Auch in der Vorsaison war der 21-Jährige bereits eine wichtige Stütze im Nürnberger Spiel. Vor allem, da sein Profil als Box-to-Box-Spieler im FCN-Kader einmalig war. Mit seiner Aggressivität im Spiel gegen den Ball war er nahezu unverzichtbar, wenngleich er das ein oder andere Mal über die Strenge schlug. Seine „Ausbeute“ von 10 gelben Karten sowie jeweils einer gelb-roten und einer glatt roten Karte war kein Zufall.
Spielerische Fortschritte
In den letzten Wochen konnte sich der 21-Jährige aber auch im fußballerischen Bereich deutlich steigern. „Er will den Ball, er fordert den Ball. Er hat Lösungen. Das war nicht immer so“, beschreibt sein Trainer Miroslav Klose. Tatsächlich fordert Castrop mittlerweile mehr Bälle und ist zudem auch unter Gegnerdruck deutlich pressingresistenter. Die Zahl der Pässe, die er pro Spiel 90 Minuten, ist von 20 auf 25 gestiegen, seine Passquote verbesserte sich von 77 auf 82 Prozent.
Schneller Ballträger
Mit einem Top-Speed von 34.59 km/h ist der ehemalige Kölner der schnellste Cluberer in dieser Spielzeit. Dies weiß er mittlerweile auch mit dem Ball am Fuß zu nutzen. Je nach Gegner findet er entsprechende Freiräume, um das Spiel zu beschleunigen. Seine progressiven Läufe haben sich im Vergleich zur Vorsaison verdoppelt – von 1,5 auf 3,2 pro 90 Minuten. Zusammen mit Julian Justvan führt er diese Statistik beim FCN an und ist hier ligaweit sogar der stärkste zentral-defensive Mittelfeldspieler.
Verbessertes Timing
In den letzten drei Partien kam der Mittelfeldspieler zudem ohne eigene Karte aus, was während seiner Zeit beim Club noch nicht allzu häufig vorkam. Dabei kommt es ihm sicherlich auch zu Gute, dass er sein Timing im Zweikampf nochmal verbessern konnte. Während er genauso viele Defensivduelle wie zuvor bestreitet (8 pro Spiel), konnte er seine Erfolgsquote in diesen Duellen von 55 auf 67 Prozent steigern.
Entscheidungsfindung ausbaufähig
Castros größtes Entwicklungspotenzial liegt noch in seiner Entscheidungsfindung im letzten Drittel. Häufig kommt er in aussichtsreiche Situationen, lässt dann aber die letzte Aktion vermissen. Entweder verpasst er den letzten Pass oder er ist zu unpräzise. Kann er sich hier noch verbessern, sollte sich auch seine Scorer-Ausbeute nochmal auf einem anderen Niveau bewegen.
Wechsel in die Bundesliga?
Jens Castrop konnte in dieser Saison einige Schritte nach vorne machen, die ihn auch für Bundesligisten interessant machen. Beim 1. FC Nürnberg wird man gut überlegen, wie man mit Angeboten für den U21-Nationalspieler umgeht, falls dieser nicht verlängern möchte. Da sein Vertrag bis 2026 läuft, kann man nur noch im Winter oder im kommenden Sommer eine entsprechende Ablösesumme einfordern. Der potenzielle Ersatz ist mit Rafael Lubach bereits im Kader – zwar ein etwas anderer Spielertyp, aber ein ebenfalls großes Talent.
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