Pick: Reservist statt Achsenspieler
Eigentlich wollte Florian Pick Verantwortung übernehmen und in einer jungen Nürnberger Mannschaft vorangehen. Nach einem ordentlichen Saisonstart ist der 29-jährige Neuzugang inzwischen jedoch nur noch bestenfalls Reservist beim FCN. Nachdem der Flügelspieler in den ersten vier Ligaspielen jeweils in der Startelf stand, kam er in den vergangenen vier Partien überhaupt nicht mehr zum Einsatz. Schon zuvor nahm seine Einsatzzeit sukzessive ab, und seit der Umstellung auf eine Fünferkette, in der seine Rolle als Flügelspieler nicht mehr existiert, ist er fast vollständig außen vor.
Pick als Lubach-Ersatz
Angesichts des offensichtlichen Qualitätsverlusts nach den Auswechslungen der beiden Stammstürmer Mahir Emreli und Stefanos Tzimas stellt sich nun die Frage, ob Florian Pick zumindest als Joker in vorderster Front eine Option sein könnte. Auf CLUBFOKUS-Nachfrage, für welche Position „Picki“ im aktuellen System infrage käme, antwortete Klose nach der Partie gegen Kaiserslautern: „Heute hätte er die Acht wie Rafael Lubach spielen können.“ Dass ihm wohl nur der kurzfristige Ausfall von Jens Castrop einen Kaderplatz ermöglichte und Taylan Duman als Einwechselspieler vorgezogen wurde, verdeutlicht die derzeitige Rangfolge.
Pick Option für Sturmspitze
Obwohl Benjamin Goller und Lukas Schleimer eingewechselt wurden, ergänzte Klose, dass Pick neben der Acht auch für die Spitze eine Option gewesen wäre: „Das waren die beiden Positionen, die er heute hätte spielen können.“ Dass er letztlich auf keiner dieser Positionen zum Einsatz kam, erklärte Klose mit einem Fremdeln Picks mit dem „neuen“ System: „Er fühlt sich noch nicht so wohl, wie ich es gerne hätte.“
Pick wie Justvan?
Trotzdem bescheinigt der FCN-Trainer seinem Spieler gute Trainingsleistungen und kann sich für die Zukunft durchaus einen Pick auf zentralen Positionen wie der Acht oder der Sturmspitze vorstellen. Dabei sieht ihn Klose in seiner Spielweise ähnlich wie Justvan, der immer wieder vom Zentrum auf den Flügel ausweicht, um sich Platz zu verschaffen und ins 1-gegen-1 zu gehen.
Pick schon damals Stürmer
Dass Pick diese Rolle insbesondere in einem Zwei-Stürmer-System als freies Radikal spielen kann, zeigt ein Blick in seine Vergangenheit. Zwar liegt die Saison 2019/2020 mit dem 1. FC Kaiserslautern in der 3. Liga schon über vier Jahre zurück, jedoch bewies der Rechtsfuß damals eindrucksvoll, wie gut er als hängende Spitze funktionieren kann.
Vorlagen statt Tore
Ähnlich wie es Klose skizzierte, wich Pick damals immer wieder auf die linke Seite aus, um dann „fußverkehrt“ Tempo aufnehmen zu können. Mit nur etwas mehr als einem xG in rund 800 Minuten als Stürmer war Pick zwar nicht besonders torgefährlich, aber trotzdem ein ständiger Unruheherd für die gegnerische Abwehr. Nicht nur, weil er über zehn Dribblings pro 90 Minuten absolvierte, sondern vor allem, weil er dadurch Chancen kreierte: Neben einem Tor lieferte er sechs Torvorlagen – eine starke Ausbeute.
Pick als Stürmer? Einen Versuch wert!
Ob Pick in dieser Rolle nochmals eine derartige Form erreichen könnte, ist fraglich, zumal dies schon mehrere Jahre zurückliegt und eine Liga tiefer geschah. Trotzdem gibt es zumindest einen Anhaltspunkt, wie man ihn wieder in die Mannschaft integrieren könnte. Vor nicht allzu langer Zeit hat der Ex-Heidenheimer bewiesen, dass er ein ordentlicher bis guter Zweitligaspieler sein kann. Angesichts der eher durchwachsenen Leistungen der beiden Stürmer-Joker in den letzten Wochen könnte es zumindest einen Versuch wert sein, Florian Pick auf dieser Position zu testen. Möglicherweise kann er sich durch eine gute Länderspielpause für seine ersten Einsatzminuten seit Anfang Oktober empfehlen.
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