Danilo Soares blüht in neuer Rolle auf

Nach der Nürnberger Systemumstellung drohte Danilo Soares ein ähnliches Schicksal wie in Bochum. Der Brasilianer adaptierte sich jedoch besser als gedacht an seine neue Rolle.

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Foto: FCN

Schwieriger Saisonstart

Mit der Erfahrung von 59 Bundesligaspielen sowie 176 Einsätzen in der 2. Bundesliga wechselten Danilo Soares vor der Saison zum 1. FC Nürnberg. Ähnlich wie die gesamte Mannschaft konnte aber auch der Brasilianer in den ersten Wochen und Monaten nicht überzeugen. Nicht selten schien es so, als hätten die Gegner den 33-Jährigen als Schwachstelle auserkoren und initiierten die Angriffe bewusst über dessen Seite. 

Bochum 2.0?

Nach der Nürnberger Systemumstellung schien Soares aufgrund seiner Tempodefizite ein ähnliches Schicksal wie in Bochum zu drohen, als er mehr oder weniger aussortiert wurde. Auch Miroslav Klose gibt im Nachgang zu, dass er diesbezüglich Zweifel hatte: „Man hat in Bochum gesehen, dass er sich weiter vorne noch nicht so wohlgefühlt hat.“

Formanstieg

In den vergangenen Wochen erledigte der Routinier seine Aufgabe als Schienenspieler mehr als ordentlich. „Jetzt bearbeitet er die ganze Schiene, ist defensiv total stabil und trifft vorne die richtigen Entscheidungen“, lobte auch Klose nach dem Spiel gegen Kaiserslautern. Soares‘ 4 Ballführungen ins Angriffsdrittel waren sogar der zweitbeste FCN-Wert nach Tzimas. Gegen Fürth und Regensburg gelang ihm sogar eine Torvorlage.

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Mit 74 Ballaktionen hatte Soares die meisten aller Nürnberger gegen den FCK.

Gutes Timing

Soares dosiert seine Vorstöße gut und findet mittlerweile oftmals den richtigen Moment dafür. Auch sein Trainer lobt Soares‘ „Timing“. Eine weitere Qualität des Brasilianers sind Bälle aus dem Halbfeld hinter die gegnerische Abwehrkette, wie auch Klose erklärt: „Er hat die Ruhe am Ball, hat die Übersicht und kann viele Steckpässe spielen.“ Die Daten bestätigen dies. Denn mit 0.8 Steckpässen pro 90 Minuten spielt Soares die meisten aller Nürnberger. 

Besser abgesichert

Seit der Systemumstellung verteidigt Soares als Schienenspieler naturgemäß auch weiter nach vorne. Während aber beispielsweise Magdeburg zu Saisonbeginn immer die Tiefe hinter dem 33-Jährigen bespielen konnte, ist er nun durch seinen Hintermann Karafiat besser abgesichert. Ähnlich wie bei Knoche schafft man es somit besser, den fehlenden Top-Speed besser zu kaschieren.

Zweikämpfer Soares

Gegen Kaiserslautern hatte der Brasilianer die meisten erfolgreichen Nürnberger Defensivaktionen, sondern gewann zugleich 100% seiner Defensivduelle. Die Zweikampfführung Soares‘ war jedoch auch zu Saisonbeginn nur selten das Problem. Vielmehr waren es die Zweikämpfe, in die er aus verschiedenen Gründen gar nicht erst kam.

Konkurrenzkampf mit Yilmaz

Dennoch bleibt es dabei, dass das Spielerprofil von Berkay Yilmaz in der Theorie noch besser für die Position geeignet ist. Es scheint, als wären es derzeit nur Nuancen, die die beiden voneinander trennen – was Miroslav Klose freut: „Das ist das was wir wollen: Konkurrenzkampf. Ich kann auch jederzeit Berkay reinschmeißen. Das brauchen wir auf jeder Position.“

Enges Duell

Insofern ist in den nächsten Wochen davon auszugehen, dass das Trainerteam je nach Spiel, Gegner und Trainingsleistungen zwischen den beiden Linksverteidigern wechseln wird. Da Soares aufgrund seines fortgeschrittenen Alters in den Schlussminuten auch nicht mehr der Spritzigste ist, erscheint auch ein Tausch innerhalb des Spiels sinnvoll. Spannend wird es, wenn Tim Handwerker wieder spielfit sein wird. Spätestens dann wird es links hinten so richtig eng.

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