Ausgerechnet gegen den FCN: Torhüter mit Bestleistungen

Viele Chancen, wenig Tore: Klose richtet den Blick zunächst auf die eigenen Fehler. Trotzdem ragen derzeit immer wieder die gegnerischen Keeper hervor, die sich gleichzeitig beeindruckt vom FCN-Spiel zeigen.

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Foto: fcn.de

4 Punkte zu wenig für den FCN?

Erst in Hamburg und nun auch zu Hause gegen Kaiserslautern: Der 1. FC Nürnberg vergab in beiden Spielen mehrere Möglichkeiten, um die jeweilige Torausbeute deutlich zu erhöhen. Demzufolge standen trotz guter Leistungen aus den zwei vergangenen Spieltagen lediglich „nur“ zwei Punkte zu Buche.

Pech oder Unvermögen?

Bei der Ursachenforschung dieses Chancenwuchers – schließlich wären anhand der Qualität und Quantität der Chancen (4.1 xG) und zehn (!) vergebener Großchancen mindestens zwei Tore mehr möglich gewesen – geht der Griff zunächst einmal an die eigene Nase. Auf die Frage, ob Pech hauptverantwortlich für die Nürnberger Ineffizienz sei, entgegnete Klose: „Pech weiß ich nicht“ und fügte hinzu: „Immer Glück ist Können.“ Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass das „Abschlusspech“ auch mit Unvermögen zu tun hätte.

Tzimas mit zahlreichen Großchancen

Damit möchte Klose sicherlich nicht seine Stürmer kritisieren, sondern vielmehr das Bewusstsein für die weiterhin harte Arbeit jedes Einzelnen schärfen. Dass man überhaupt in solche Situationen kommt, in denen Chancen vergeben werden können, sei für Klose das Wichtigste, wie er betonte. Ein Spieler, der sich immer wieder in gute Positionen bringt, ist Stefanos Tzimas. Er allein hätte dem FCN wohl vier Punkte mehr bescheren können, denn sechs der zehn vergebenen Großchancen gegen den FCK und den HSV gingen auf sein Konto. Angesichts seiner Leistungen dürfte es allerdings nur eine Frage der Zeit sein, bis der Ball wieder über die Linie geht.

„Wir bekommen eine gewissen Sicherheit vor dem Tor. Wenn du so oft Wiederholungen machst, bekommst du mehr Sicherheit. Da werden wir sicherlich ein paar Sachen machen.“

Miroslav Klose
möchte in der Länderspielpause im Training weiter an der Sicherheit vor dem Tor arbeiten

HSV- und FCK-Keeper mit Topleistungen

Neben der eigenen Chancenverwertung waren auch die gegnerischen Torhüterleistungen mitentscheidend für die ausbleibenden Tore. Erst zeigte HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes wohl seine beste Saisonleistung, als er mit zehn Paraden rein statistisch drei FCN-Tore verhinderte. Dann wuchs auch der große FCK-Keeper Julian Krahl im wahrsten Sinne des Wortes über sich hinaus, parierte viermal und vereitelte dadurch mindestens ein Gegentor. „Wenn er keine drei Meter groß ist, ist der Ball drin“, lobte Kapitän Knoche den 1,94 m großen Schlussmann der Pfälzer mit einem Augenzwinkern – ebenso wie sein Trainer Klose.

Lob für FCN von Krahl & Heuer-Fernandes

Dass die beiden Torhüter ausgerechnet gegen den Club ihre besten Saisonleistungen zeigten, verhindert eine noch bessere Punktausbeute. Gleichzeitig nötigte man dem Gegner damit zum zweiten Mal in Folge großen Respekt ab. „Wir haben uns nicht entfalten können. […] Man muss froh sein, dass man Unentschieden spielt,“ gab Heuer Fernandes nach dem Spiel gegen den FCN zu. FCK-Keeper Krahl legte sogar noch einen drauf: „Das ist eine sehr, sehr starke Mannschaft. […] Hut ab, was sie auf den Platz gebracht haben.“

FCN da, wo man hingehört

Worte, die wie Balsam auf die zuletzt geschundene FCN-Seele wirken dürften. Insbesondere nach solch ansehnlichen Auftritten dürfte der Ärger über die verlorenen Punkte schnell verfliegen. Schließlich lässt die erneut gute Leistung den Trend aus den letzten Wochen langsam, aber sicher zu einer nachhaltigen Entwicklung werden. Gleichzeitig zeigt es einmal mehr, wie sich Daten und tatsächliche Ausbeute mit größer werdender Erhebungsdauer annähern. Während sich xG (20.7) und erzielte Tore (24) über 12 Spieltage weiter angleichen, steht man nach vielen glücklichen Punktgewinnen nun auch in der Tabelle ungefähr dort (18 Punkte), wie es auch die Expected Points (17.2) vorhersagen würden.