Schon in Liga 3 abstiegswürdig: FCN klarer Favorit gegen den Jahn

Nach zwei Siegen in Folge geht der 1. FC Nürnberg erstmals in dieser Saison als klarer Favorit in eine Partie – denn Gegner Jahn Regensburg kämpft nicht erst seit dem Aufstieg mit Problemen. Was beide Teams verbindet und was den FCN erwartet.

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Foto: fcn.de

Regensburger Fehlstart mit Ansage?

In der Relegation gegen Wehen Wiesbaden gelang dem Jahn der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Dass man überhaupt an der Relegation teilnehmen durfte, hatte man einer guten Hinrunde zu verdanken. Denn die Rückrunde war alles andere als aufstiegsreif. In der Rückrundentabelle der 3. Liga rangierte Regensburg auf Rang 18 und holte lediglich 21 Zähler aus 19 Partien. Insofern ist es nicht wirklich verwunderlich, dass der Aufsteiger in Kombination mit einem schwachen Kader Schwierigkeiten hat, sich in der 2. Bundesliga zurechtzufinden.

Schlusslicht in vielerlei Hinsicht

Platz 18, 4 Punkte und lediglich 1 Tor verbucht der Aufsteiger nach 9 Spieltagen. Auf den zweiten Ligatreffer wartet man sage und schreibe seit dem 2. Spieltag, als man gegen Mitaufsteiger Ulm den einzigen Saisonsieg einfahren konnte. Nicht nur punktetechnisch bildet man das schwächste Team der Liga ab. Ballbesitz, Expected Goals, Ballaktionen im gegnerischen Strafraum, Passquote und so weiter – überall rangiert Regensburg auf dem letzten Platz der Liga.

Beide mit Systemumstellung

Der 1. FC Nürnberg wechselte seine Formation im Laufe der Saison von einer 4er- auf eine Dreierkette. Der Jahn tat dem gleich und wechselte die Formation ebenfalls hin zu einer Dreierkette. Zuletzt gegen Düsseldorf lief man im 3-4-1-2-System auf. Der Erfolg blieb jedoch aus. Nachdem man gegen Kaiserslautern und Paderborn an Spieltag 7 und 8 sehr tief verteidigte, ging man das letzte Heimspiel gegen Düsseldorf deutlich aktiver an und setzte auf sehr viele Mannorientierungen und versuchte, den Tabellenführer früh unter Druck zu setzen. Auch gegnerische Abstöße stellte man Mann-gegen-Mann zu. Im Vorfeld der Partie ließ Gästetrainer Joe Enochs bereits verlauten, dass aufgrund der Nürnberger Struktur auch eine Rückkehr zur Viererkette eine Option sei.

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Regensburger Schwächen

Auch aufgrund der Kaderqualität steht der Jahn auf Platz 18. Aber abgesehen davon funktioniert auch einiges im Spiel der Mannschaft von Joe Enochs nicht. Man versucht, den Gegner auf die Flügel zu lenken und im Anschluss vom Zentrum nach außen zu schieben. Das Timing hierbei passt aber nicht oft, weshalb der Gegner sich häufig relativ einfach aus dem Druck befreien kann und im Anschluss ein verwaistes Zentrum vorfindet. Auch das Verteidigen der eigenen Tiefe sowie des eigenen Strafraums offenbart Schwachstellen. Unter anderem, da die Abstimmung der Mann-gegen-Mann verteidigenden Innenverteidigung nicht passt. Die zuletzt in Fürth gezeigten Nürnberger Gegenbewegungen könnten erneut viel Torgefahr kreieren.

Worauf der FCN aufpassen muss

Erobert Regensburg den Ball, geht der erste Blick in die Tiefe, wo man die schnellen Ganaus, Pröger und Co. einsetzen möchte. Die Klose-Elf braucht somit eine stabile Restverteidigung und schnellen Zugriff im Gegenpressing. Das Spiel mit Ball ist beim Jahn von wenig Kreativität geprägt. Viele lange Diagonalbälle aus dem eigenen Halbfeld sind ein oft gesehenes Muster. Ziel ist es, im Anschluss den zweiten Ball einzusammeln und den Gegner in der Unordnung zu erwischen.

FCN in der klaren Favoritenrolle

Es wird spannend zu sehen sein, wie der 1. FC Nürnberg als klarer Favorit in dieses Spiel geht und ob er den positiven Trend weiter ausbauen kann. Immerhin könnte der dritte Sieg in Folge gelingen und die Aufbruchsstimmung im Verein und bei den Fans weiter verstärkt werden. Dass mehr als 35.000 Zuschauer erwartet werden, zeigt die kleine Euphorie der Fans – selbst gegen einen vermeintlichen unattraktiven Gegner, der aktuell am Tabellenende steht. Dennoch sollte der FCN den Jahn keinesfalls unterschätzen, um nicht unangenehm überrascht zu werden.