Verliert der 1. FC Nürnberg seine Ziele aus den Augen?

Intensität, Attraktivität und Dominanz waren einige der Worte, die die Nürnberger Verantwortlichen als Ziel ausriefen. Der Trend zeigt bis hierhin jedoch in die falsche Richtung.

1. FC Nürnberg Miroslav Klose Joti Chatzialexiou CLUBFOKUS
Foto: FCN

Klar formulierte Ziele

Sowohl Sportvorstand Joti Chatzialexiou als auch Trainer Miroslav Klose deklarierten zum Amtsantritt klare Ziele für den 1. FC Nürnberg. Nach einigen Wochen und fünf absolvierten Pflichtspielen ist es freilich noch nicht an der Zeit, diese endgültig zu bewerten. Vor allem, da Ziele wie die Zugehörigkeit zur „Top-25 Deutschlands“ nicht von heute auf morgen gehen und zugleich noch absolut in Schlagdistanz liegen. Bezüglich der ausgerufenen Art und Weise sind die bisherigen Tendenzen aber sehr weit von den angekündigten Plänen entfernt.

Schlagwort Intensität

Das Wort „Intensität“ ist seit geraumer Zeit ein großes Thema rund um den FCN. Chatzialexiou erkannte, dass man diesbezüglich in der abgelaufenen Spielzeit zu den „schwächsten Teams“ gehörte. In der Vorbereitung lag auf eben jener der Fokus. Nach dem 0:4-Debakel gegen Magdeburg nannte Klose jedoch die fehlende Intensität als einen der Hauptgründe für die Niederlage: „Wir hatten heute auch nicht die nötige Intensität in unserem Spiel, um etwas mitzunehmen“. Auch wenn es zahlreiche weitere Gründe für das sehr schlechte Spiel gibt, stimmen die Werte nicht mit der angekündigten Ausrichtung überein. In puncto Laufleistung steht der FCN nach dem 4. Spieltag mit 436 Kilometern nämlich auf Platz 18.

Kein Ballbesitzfußball erkennbar

Es gibt viele unterschiedliche Spielweisen, mit denen man erfolgreich sein kann. Klose sprach bei seiner Vorstellung von Dominanz und Ballbesitz. Chatzialexiou nannte St. Pauli, Bayer Leverkusen und den VfB Stuttgart als Positivbeispiele, wie der Fußball beim 1. FC Nürnberg im Idealfall aussehen solle. Dass das Implementieren einer solchen Spielweise Zeit bedarf, steht außer Frage. Bis dato verzeichnete der FCN aber in jedem Ligaspiel weniger Ballbesitz als der Gegner. Darüber hinaus spielt man bislang die wenigsten und zugleich unpräzisesten Pässe in das gegnerische Angriffsdrittel. Von „Proaktivität“ und „Dynamik entfachen“ ist dementsprechend aktuell noch sehr wenig zu sehen.

Was nicht ist, kann noch werden

Wie schon eingangs erwähnt, sind fünf Pflichtspiele kein Zeitraum, um ein generelles Fazit zu ziehen. Bis dato gibt es aber zu wenig erkennbare Indizien dafür, dass die angekündigte Spielweise zeitnah beim FCN zu sehen sein wird. Man darf gespannt sein, welche Schlüsse das Trainerteam in der Länderspielpause zieht und ob gegen Ulm Besserung einkehrt. Baustellen gibt es in jedem Fall mehr als genug.

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