Janni Serra: neuer Stürmer für Klose?
Janni Serra steht kurz vor einem Wechsel zum 1. FC Nürnberg. Dies bestätigt mittlerweile auch dessen aktueller Verein Aarhus GF. Wie die BILD berichtet, möchte sich der FCN zusätzlich zur Leihe eine Kaufoption im mittleren sechsstelligen Betrag sichern. Neben Lukas Schleimer und Stefanos Tzimas wäre Janni Serra der dritte Stürmer für den Club. Zusätzlich soll auch noch der derzeit verletzte Mahir Emreli sich der Klose-Elf anschließen. Von Serra erhofft man sich, dass er an seine bisherige Quote im Max-Morlock-Stadion anknüpfen kann. Bei zwei seiner drei Einsätze in Nürnberg konnte er sich in die Torschützenliste eintragen. Da er die Vorbereitung in Dänemark mitgemacht hat, erhofft man sich dies möglichst bald.
Serra mit viel Zweitligaerfahrung
Nachdem Janni Serra in der Jugend unter anderem für Borussia Dortmund und Hannover 96 spielte, debütierte er 2017 im Herrenbereich für die Dortmunder Zweitvertretung und lief für diese unter anderem zusammen mit Jadon Sancho auf. In der Rückrunde folgte die Leihe zum VfL Bochum. Zur Saison 2018/2019 wechselte er zu Holstein Kiel. Bei den Störchen erlebte der mittlerweile 26-Jährige seine stärkste Zeit und erzielte in 91 Pflichtspieleinsätzen starke 35 Treffer. Beim damaligen Bundesligisten Arminia Bielefeld konnte er nicht an diese Zahlen anknüpfen und wurde zwischenzeitlich sogar von den eigenen Fans ausgepfiffen. Nach zwei Abstiegen in Folge wechselte Serra nach Dänemark zu Aarhus GF, schaffte es dort aber lediglich auf zwei Startelfeinsätze in der Liga.
Serra: guter Zielspieler
Serra bringt als Linksfuß und physisch starker Stürmer nochmal eine andere Komponente in das Nürnberger Angriffsspiel. Auch in seiner bislang letzten Zweitligasaison zeigte er seine Qualitäten als Zielspieler und empfing die zweitmeisten langen Pässe aller Stürmer. Auch wenn seine Spielweise nicht immer die intensivste ist, positioniert er sich klug in den Zwischenräumen, wodurch er häufig als Anspielstation dient. Mit seiner Körpergröße von 193cm behauptet er den Ball gut, legt ihn sehr sicher (sechstbeste Passquote aller 2. Ligastürmer 22/23) auf die nachrückenden Mitspieler ab und nimmt obendrein auch gut im eigenen Kombinationsspiel teil. Selten dreht er sich dabei auf und bedient andere Mitspieler in gefährlichen Situationen, sondern wählt den einfachen, aber sicheren Rückpass.
Kopfballstark mit Torriecher
In seinen 122 Zweitligaeinsätzen verzeichnet Janni Serra immerhin 37 Treffer. Auf 90 Minuten gerechnet sind es 0.42 Treffer, womit er in der abgelaufenen Saison zum besten Drittel der Stürmer gezählt hätte. 13 Tore erzielte er dabei mit dem Kopf, was seine Qualitäten in der Luft unterstreicht. In der gegnerischen Box verfügt er über einen guten Instinkt, wo er sich positionieren muss. Als gutes Beispiel hierfür dient die Spielzeit 2022/2023, in welcher Serra für Bielefeld aktiv war. Der Linksfuß gab viele Abschlüsse zwischen dem gegnerischen Fünfmeterraum und Elfmeterpunkt ab – auch seine durchschnittliche Schussentfernung von 12 Metern unterstreicht seine Abschlüsse aus gefährlichen Situationen. Ebenfalls interessant: Serra bringt seine Kopfballstärke auch immer wieder bei Defensiv-Standards ein und verzeichnete so viele Klärungsaktionen wie kaum ein anderer Stürmer. Da der FCN in der letzten Saison diesbezüglich anfällig war, könnte Serra auch hier einen Mehrwert liefern.
Interessanter Stürmertyp für Klose
Wie der CLUBFOKUS bereits schrieb (Analyse hier), ist die Stürmerrolle in Kloses Herangehensweise eine sehr wichtige. Stellt der Gegner den Club hoch zu, dient der Chipball auf die Sturmspitze als wichtige Exit-Option. Der Angreifer lässt sich in den Zehnerraum, um von dort aus entweder die nachrückenden Achter oder die in die Tiefe startenden Flügelspieler zu bedienen. Janni Serra bringt hierfür die nötige Physis, Spielintelligenz und Technik mit, um die Bälle in den gewünschten Räumen festzumachen und abzulegen. Auch Serras Tempo (Top-Speed 22/23: 33.93 km/h) ist zumindest ordentlich. Dass Serra sich in Dänemark nicht durchsetzen konnte und auch bei der Arminia mit zwei aufeinanderfolgenden Abstiegen allerdings nicht gerade die besten Zeiten seiner Karriere hinter sich hat, gehört auch zur Wahrheit.