Léonardo Weschenfelder Scienza lautet der neueste Name in der Nürnberger Gerüchteküche. Der 25-jährige Brasilianer steht mit dem SSV Ulm derzeit auf Platz 2 in der 3. Liga. Der flinke Dribbler wird auch mit vielen anderen Zweitligisten in Verbindung gebracht. Der Club befindet sich wohl in der Pole-Position im Werben um den 175-cm großen Offensivspieler.
Léonardo Scienza: Antritt und Bälle in den Fuß
Scienza kann in der Offensive jede Position spielen. Am stärksten ist er auf dem Flügel – vor allem links. Im Spiel nach vorne legt der Brasilianer viele Meter zurück und bewegt sich clever im letzten Drittel. Eher selten sucht er ohne Ball den Weg in die Tiefe, sondern bevorzugt das Abspiel in den Fuß. Im Anschluss ist er permanent auf der Suche nach Dribblings. Häufig positioniert er sich dafür relativ weit außen am Flügel und nutzt im 1-gegen-1 seine Dynamik. Scienzas größte Stärke ist neben seiner Technik und Ballführung vor allem sein Antritt. Zwar ist auch seine Sprintgeschwindigkeit gut, vor allem sind es aber die ersten Meter, die ihn nur schwer zu verteidigen machen. Auch wenn er primär in Richtung Zentrum zieht, kann er auch mit seinem – etwas schwächeren – linken Fuß den Weg Richtung Grundlinie suchen. Mit über 5 erfolgreichen Dribblings pro 90 Minuten gehört der Ex-Schalker in dieser Kategorie zu den absoluten Top-Spielern der 3. Liga.
Mit Leo haben wir einen sehr schnellen, trickreichen Offensivspieler verpflichten können, der beim FC Schalke 04 II eine gute Quote hatte und der sehr variabel einsetzbar ist.
Magdeburg-Trainer Christian Titz über seinen ehemaligen Schützling Léonardo Scienza.
Scienzas Stärken im letzten Drittel
Der 25-Jährige verfügt zudem über ein gutes Timing, wann er in den gegnerischen Strafraum stößt und wann er den Abschluss sucht. Starke 46% seiner Schüsse bringt Scienza in der Folge auf das gegnerische Tor. Auch bei Standards und Hereingaben aus dem Spiel zeigt er seine Qualität mit beiden Füßen. Der Input des Brasilianers im letzten Drittel ist extrem hoch. Vor allem, weil er im entscheidenden Moment auch die Übersicht behält und häufig richtig entscheidet, wann er den Mitspieler in Szene setzt. So konnte er bereits 9 Treffer in dieser Spielzeit vorbereiten. Diese Kreativität gilt aber lediglich rund um den gegnerischen Strafraum. Für das Übergangsspiel steuert Scienza eher weniger bei. Ein Spieler für das letzte Drittel, worunter auch seine Passquote (71%) leidet.
Schwächen im Spiel gegen den Ball
Dementsprechend kommt hier auch eine seiner Schwächen ins Spiel: die Defensivarbeit. Sowohl in puncto Zweikampfführung als auch bezüglich der Intensität kann der Techniker noch deutlich zulegen. Mit lediglich 3.7 erfolgreichen Defensivaktionen pro 90 Minuten gehört er zu den schwächsten Spielern auf seiner Position.
Weitere Zweifel bestehen bezüglich Scienzas Vita. In Magdeburg konnte er sich in der abgelaufenen Saison nicht durchsetzen – wohl auch aufgrund von interner Differenzen. Am Ende blieb er in 11 Zweitligaeinsätzen ohne Scorerpunkt und spielte in der Rückrunde keine Sekunde mehr in der Elf von Christian Titz. Dass Scienza das Potenzial dafür hat, auch in der 2. Liga abzuliefern, zeigt er in dieser Saison in Ulm. Denn hier ist er einer der stärksten Offensivspieler der ganzen Liga.
Sollte Léonardo Scienza zum FCN wechseln, wird der CLUBFOKUS sicherlich nochmal genauer auf den Brasilianer blicken und einordnen, inwieweit er in das System von Cristian Fiél passt.
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