Klose & FCN brechen kuriosen 2. Bundesliga-Rekord

Das gab es seit Einführung der Drei-Punkte-Regel noch nie.

1. FC Nürnberg FCN News Analyse Miroslav Klose
Foto: DO IT NOW Media

Nur einmal besser seit Abstieg

Wie eng diese 2. Bundesliga ist, ließ sich am 17. Spieltag exemplarisch an der möglichen Platzierung des 1. FC Nürnberg ablesen. Bei einer Niederlage gegen Hannover 96 hätte der Club als Tabellenvierzehnter überwintert. Doch da die Mannschaft von Trainer Miroslav Klose den zwischenzeitlichen 0:1-Rückstand innerhalb von nur acht Spielminuten in einen 2:1-Sieg drehen konnte, steht nun Rang acht zur Winterpause zu Buche. Seit dem Bundesligaabstieg 2019 war man zu diesem Zeitpunkt einer Saison tabellarisch nur einmal besser platziert: 2021/2022 als Siebter unter Robert Klauß.

Durchwachsene Punkteausbeute

Und das, obwohl die Punkteausbeute des FCN mit 22 Zählern nach 17 Spielen als durchwachsen einzustufen ist. In der Vorsaison stand man mit der gleichen Punktzahl auf Rang elf, zwei Jahre zuvor sogar mit zwei Punkten mehr auf Platz zehn. Insofern profitiert der neunfache deutsche Meister von einem äußerst ausgeglichenen Tabellenmittelfeld. Bis zur Abstiegszone beträgt der Vorsprung aus Nürnberger Sicht lediglich fünf Punkte. Zum Vergleich: In der Vorsaison lagen nach der Hinrunde zwischen Rang acht und Rang 16 noch zwölf Punkte.

Negativrekord in der 2. Bundesliga

Tatsächlich gelang den Nürnbergern mit dieser Hinrunde ein kurioser Zweitliga-Rekord – seit Einführung der Drei-Punkte-Regel zur Saison 1995/1996. Noch nie hatte ein Tabellenachter nach 17 Spieltagen weniger Punkte als der FCN mit seinen 22. In den Spielzeiten 2006/2007 und 2007/2008 kamen die Kickers Offenbach und die TSG Hoffenheim zwar ebenfalls auf diese Punktzahl und Platzierung, wiesen allerdings jeweils ein minimal besseres Torverhältnis (-3) auf. Damit stellt der FCN mit einer Tordifferenz von -4 den alleinigen Negativrekord für einen Tabellenachten auf.

Achter Platz zufriedenstellend?

Sollte es am Saisonende beim schlechtesten Tabellenachten der Zweitliga-Geschichte (bislang Wehen Wiesbaden 2007/2008 mit 44 Punkten) bleiben, hätte Sportvorstand Joti Chatzialexiou damit wahrscheinlich kein Problem: „Dann bin ich zufrieden, insbesondere nach dem Saisonstart“, sagte er gegenüber den Nürnberger Nachrichten mit Blick auf einen solchen Tabellenrang. Nichtsdestotrotz verdeutlichte gerade die Konstellation am letzten Hinrundenspieltag, dass sich die Franken keinesfalls sicher fühlen dürfen – der Blick in den Rückspiegel bleibt notwendig.

Alles möglich

Dass aus einer solchen Ausgangsposition dennoch eine starke Rückrunde folgen kann, bewies einst die TSG Hoffenheim. Den Kraichgauern gelangen damals 38 Punkte in der Rückrunde, womit sie als Tabellenzweiter noch direkt in die Bundesliga aufstiegen. Dass eine derartige Ausbeute in dieser Saison für einen Platz unter den Top zwei reichen würde, erscheint angesichts der hohen Punktzahlen der Spitzenteams allerdings eher unwahrscheinlich. Die Kickers Offenbach hingegen entkamen aus dieser Lage nur knapp dem Abstieg und beendeten die Saison mit 36 Punkten als Tabellenvierzehnter – mit lediglich einem Punkt Vorsprung.