FCN: Diskussionen um Gruber – „Ich habe nichts gegen ihn, aber …“

Der Innenverteidiger des 1. FC Nürnberg sorgt indirekt für Diskussionen.

1. FC Nürnberg FCN News Analyse Fabio Gruber
Foto: DO IT NOW Media

Ereignisreiches Jahr für Gruber

Für Fabio Gruber neigt sich ein ereignisreiches Jahr 2025 zu Ende. Im Februar wechselte der Innenverteidiger vom SC Verl zum 1. FC Nürnberg in die 2. Bundesliga und avancierte dort inzwischen zum Mannschaftskapitän in Vertretung des zumeist auf der Bank sitzenden Robin Knoche. Doch damit nicht genug: Seit November darf sich der 23-Jährige sogar A-Nationalspieler Perus nennen, was durch die familiären Wurzeln des gebürtigen Augsburgers ermöglicht wurde.

Diskussion um Gruber

In Peru wird die Nominierung des FCN-Profis derweil heiß diskutiert. So äußerte sich der ehemalige Nationalspieler Christian Ramos kritisch darüber, einen Spieler mit Grubers Werdegang für die „La Blanquirroja“ zu berufen – insbesondere mit Blick auf die Auswirkungen auf einheimische Spieler, die bereits seit Jahren auf ihre Chance warten oder den gesamten Weg durch die Nachwuchsmannschaften gegangen sind:

„Ich habe nichts gegen ihn. Aber wenn ich in der Nationalmannschaft wäre, würde ich mich zu Tode kämpfen – das schwöre ich. Ich habe so lange auf meine Chance in der Nationalmannschaft gewartet, war Teil einer Weltmeisterschaft, einer Copa América. Und jetzt, wo ich spielen könnte, wollen sie einen neuen Innenverteidiger holen“, wird der 37-Jährige bei infobae zitiert.

Innenverteidigung bereits gut besetzt

Ramos kritisiert dabei, dass Gruber anderen peruanischen Spielern vorgezogen werde: „Es ist in Ordnung, dass er peruanische Wurzeln hat – aber wo ist der Peruaner, der sich den Hintern aufgerissen hat, der weiß, wie dieser ganze Prozess abläuft?“ Er stellt infrage, wofür sich andere Spieler über Jahre hinweg angestrengt und geopfert hätten, wenn am Ende doch externe Lösungen bevorzugt würden.

Zudem sieht Ramos die peruanische Innenverteidigung grundsätzlich gut besetzt: „Man kann ihn holen, ja, aber man sollte ein wenig Geduld haben und warten, denn hinten haben wir erfahrene Spieler. Und genau das brauchen wir“, betont er – ausdrücklich nicht als persönliche Kritik an Gruber, sondern als Plädoyer für andere Akteure.

Lob für Gruber

Infolge seiner kontroversen Aussagen hebt Ramos dennoch auch Grubers Qualitäten hervor und relativiert seine Kritik ein Stück weit: „Unabhängig von dem, was ich sage, hat er mir gefallen. Er ist ein guter Innenverteidiger, hat einen sauberen Spielaufbau und spielt Pässe zwischen die Linien.“

Zudem sehe man, „dass er gerne Fußball spielt, dass er in seinem Verein regelmäßig spielt“. Auch defensiv habe Gruber überzeugt: „Er hatte gute Defensivaktionen, sowohl am Boden als auch in der Luft. Natürlich gefällt mir das – deshalb spielt er ja in Deutschland.“

Peru froh über Neuzugang

Nichtsdestotrotz müsse Gruber laut Ramos zunächst Schritt für Schritt integriert werden, um zu verstehen, „wie die Dinge hier laufen“, anstatt direkt in den Vordergrund zu rücken und andere warten zu lassen. Einschätzungen, die Ramos wohl recht exklusiv vertritt.

Denn insgesamt wurde Grubers Debüt in Peru bereits mit großer Vorfreude erwartet und im Nachgang überwiegend positiv aufgenommen. Andere Ex-Nationalspieler sowie die Medien fanden nahezu ausschließlich lobende Worte für den neuen Nationalspieler, der „sehr stolz“ war, „auflaufen zu dürfen“.