Enttäuschendes Sturm-Duo
Eigentlich wurden Semir Telalovic und Mickael Biron im Sommer verpflichtet, um die Offensive des 1. FC Nürnberg in dieser Saison zu prägen. Telalovic kam mit 12 Zweitligatoren aus dem Abstiegsjahr des SSV Ulm, Biron hatte sich in Belgiens zweiter Liga mit sieben Scorerpunkten in 13 Rückrundenspielen empfohlen. Zwei Spiele vor Hinrundenende konnte das Duo an diese guten Quoten jedoch nicht ansatzweise anknüpfen.
Keine Tore, kaum noch Einsätze
Tatsächlich gelang beiden Neuzugängen bislang kein einziges Zweitliga-Tor für den FCN – und auch spielerisch konnten sie selten überzeugen. Entsprechend reduzierten sich ihre ohnehin überschaubaren Einsatzzeiten weiter: Biron kam seit fünf Spieltagen gar nicht mehr zum Einsatz und stand in dieser Zeit nur einmal im Kader. Telalovic brachte es in den vergangenen zehn Partien lediglich auf drei Kurzeinsätze und fehlte in zwei der letzten drei Begegnungen komplett im Aufgebot.
Von Perspektivspielern eingeholt
Wie schlecht das Standing der beiden Angreifer bei Miroslav Klose inzwischen sein dürfte, zeigt der Blick auf die Rangordnung: Seit fünf Wochen steht U23-Stürmer Piet Scobel konstant im Kader und wurde seither häufiger eingewechselt als Telalovic und Biron zusammen. Selbst die eher durchwachsenen Leistungen des 18-jährigen Leihstürmers Artem Stepanov reichten zuletzt für regelmäßige Startelfeinsätze.
Das deutlichste Signal setzte Klose jedoch beim 2:2 gegen die SpVgg Greuther Fürth: Noah Maboulou – vier Monate verletzungsbedingt ausgefallen, wenige Tage zuvor mit einem Kurzeinsatz bei der U23 zurückgekehrt und ohnehin nicht auf Anhieb für die Profis vorgesehen – stand – inklusive eines Kurzeinsatzes – sofort im Spieltagskader. Telalovic und Biron dagegen nicht. Kloses Botschaft hätte kaum klarer sein können: In seiner aktuellen Bewertung liegen die beiden enttäuschenden Stürmer sogar hinter zwei Spielern zurück, die eher perspektivisch geplant waren.
Winterabgang denkbar
Wenige Wochen vor der Winterpause erscheint es daher kaum realistisch, dass sich das Blatt für Telalovic und Biron in den Partien gegen Schalke 04 und Hannover 96 noch wendet. Angesichts des am 1. Januar öffnenden Transferfensters dürfte der FCN durchaus offen dafür sein, das im Sommer geholte Duo im Winter wieder abzugeben.
Ob sich allerdings Interessenten finden, ist eine andere Frage. Beide Stürmer können weder überzeugende Leistungsnachweise noch einen stabilen Spielrhythmus aus dieser Hinrunde vorweisen. Hoffnung macht lediglich, dass ihre guten Leistungen aus der Vorsaison noch nicht allzu lange zurückliegen – und dass der FCN eine ähnliche Situation mit Florian Pick im vergangenen Winter bereits erfolgreich lösen konnte. Klar ist jedoch: Bei einem Verkauf müsste der Club wohl finanzielle Abstriche in Kauf nehmen.
