Lazio-Legende Klose
Miroslav Klose ist vielen vor allem aus seiner Zeit in der Bundesliga beim FC Bayern, Werder Bremen und dem 1. FC Kaiserslautern bekannt. Die meisten Profispiele seiner Karriere absolvierte der heutige Trainer des 1. FC Nürnberg jedoch für einen Verein im Ausland: ganze 171 Einsätze für Lazio Rom. Entsprechend eng ist seine Bindung zu den Italienern bis heute. „Es könnte gar nicht anders sein“, sagt er im Gespräch mit der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera, wo er auch über den FCN sprach.
Anpassungszeit zu Saisonbeginn
Rückblickend auf den schwierigen Start in Nürnberg – nur ein Punkt aus fünf Ligaspielen und das Pokalaus in Illertissen – erklärt Klose: „Die Gespräche mit dem Klub waren immer konstruktiv und offen. Uns war klar, dass wir anfangen mussten zu punkten. Aber das Transferfenster war noch offen und wir wussten, dass wir die Mannschaft noch verbessern konnten – was dann auch geschah.“ Zudem seien viele Spieler direkt aus dem Nachwuchs hochgezogen worden: „Einige brauchten einfach Zeit, um sich an das neue Niveau zu gewöhnen.“
Vorzeigebeispiel Rafael Lubach
Als das Gespräch auf die durchwachsene Form seines Ex-Klubs Lazio kommt, verweist Klose auf die Philosophie, die in Nürnberg verfolgt wird: „Man sollte immer auf die Jugend setzen.“ Er sieht besonders im Perspektivkader des FCN großes Potenzial: „So verbessern sie sich, und wir haben einen besseren Überblick, auf wen man in Zukunft setzen kann.“
Als Paradebeispiel nennt er allerdings kein Eigengewächs, sondern einen externen Neuzugang: „Bei uns macht zum Beispiel Rafael Lubach, 20 Jahre alt, derzeit enorme Fortschritte.“ Der zentrale Mittelfeldspieler hat sich bei den Franken in nur anderthalb Jahren vom A-Jugendspieler zum Leistungsträger entwickelt.
Klose lobt Zusammenarbeit
Dass der FCN seit seiner Übernahme einige Talente gewinnbringend verkaufen konnte, will Klose jedoch keinesfalls als persönlichen Erfolg verkauft wissen: „Dieses Ergebnis spiegelt die Arbeit aller Beteiligten wider.“ Er betont, dass es viele Bausteine braucht: „Ich bin zwar Cheftrainer, aber das Verdienst liegt auch beim Scouting, bei meinem Staff und allen, die sich um das Wohlergehen der Spieler kümmern.“
Große Ziele
Über seinen beim FCN noch nicht verlängerten und Stand heute auslaufenden Vertrag wurde im Interview nicht gesprochen. Dafür gab Klose auf Nachfrage einen Einblick in seine langfristigen Ambitionen: „Ich möchte Champions League trainieren“, und ergänzt: „Ich habe noch andere Ziele – aber die behalte ich für mich.“ Kurzfristig dürfte jedoch ein anderes Ziel im Fokus stehen: Das Frankenderby gegen die SpVgg Greuther Fürth am kommenden Wochenende zu gewinnen, um ein weiteres Argument für eine Vertragsverlängerung beim Club zu liefern.



