Miserable Fürther Saison
Die meisten Gegentore, die meisten zugelassenen Großchancen, die höchsten gegnerischen Expected Goals, die wenigsten gelaufenen Kilometer, Sprints und intensiven Läufe – dazu sieben von 14 Partien, in denen man mindestens drei Gegentore kassierte. All das ergibt die schlechteste Zweitliga-Defensive seit über 30 Jahren zu diesem Saisonzeitpunkt. Die Liste der Negativwerte ließe sich gefühlt endlos fortführen.
Dass die SpVgg Greuther Fürth dennoch bereits 13 Punkte gesammelt hat und das rettende Ufer weiterhin in Reichweite liegt, ist da noch die positivste Nachricht einer bislang miserablen Saison.
Folgerichtiger Trainerwechsel
Nach der jüngsten 0:3-Heimniederlage gegen den VfL Bochum und dem Absturz auf den vorletzten Platz war die Konsequenz folgerichtig: Die Fürther trennten sich von Trainer Thomas Kleine. Nachfolger ist Heiko Vogel, dessen Karriere vor allem durch Stationen beim FC Bayern und dem FC Basel geprägt ist.
Derby als Chance
Trotz der prekären Lage – oder gerade deshalb – will das Kleeblatt das Derby beim 1. FC Nürnberg nutzen, um die Wende einzuleiten. Das kündigte Philipp Ziereis unmittelbar nach der Pleite gegen Bochum am Sky-Mikrofon an: „Es geht jetzt weiter. Es kann sowieso nicht mehr schlimmer werden. Wir stehen punktetechnisch immer noch einigermaßen da.“ Mit einem Sieg in Nürnberg könnte Fürth tatsächlich bis auf zwei Punkte heranrücken.
Ziereis sieht daher im Derby eine große Möglichkeit: „Wir wollen das Derby gewinnen, das ist ganz klar. Das ist eine Chance für uns, den Bock umzustoßen.“ Auf die Frage, ob man in der aktuellen Situation überhaupt eine Chance gegen den Club habe, entgegnete er: „Ich glaube, ein Derby ist ein Derby und das schreibt andere Gesetze. […] Wir fahren dahin, um zu gewinnen.“
FCN klarer Favorit
Der 1. FC Nürnberg steht nun erneut vor der unbequemen Aufgabe, sich – wie schon gegen den VfL Bochum – auf einen Gegner mit frischem Trainer vorzubereiten. Angesichts der Form der letzten Wochen – die 0:3-Niederlage in Magdeburg ausgeklammert – und der Vielzahl an Problemen, die Heiko Vogel kurzfristig lösen muss, geht der FCN jedoch als klarer Favorit in das Frankenderby. Vor heimischer Kulisse sollte der Club die große Chance haben, sofort wieder auf die Erfolgsspur zurückzufinden.



