FCN: Klose kennt den Schlüssel zum Sieg in Magdeburg

Tabellenletzter, schwache Chancenverwertung und defensive Lücken – so will Nürnberg den FCM schlagen.

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Foto: DO IT NOW Media

Verschiedene Welten

Wenn am Samstagabend der 1. FC Nürnberg beim FC Magdeburg gastiert, treffen stimmungstechnisch zwei verschiedene Welten aufeinander. Während der FCN mit sechs Partien so lange ungeschlagen wie kein anderer Zweitligist ist, liegen die Bördestädter mit insgesamt gerade einmal sieben Zählern auf dem letzten Platz. Mit zehn Niederlagen verzeichnet man bereits jetzt mehr als in der gesamten Vorsaison.

Ähnlich

Die grundsätzliche Magdeburger Spielweise hat sich von Christian Titz über Markus Fiedler bis hin zu Petrik Sander kaum verändert. Nach wie vor verzeichnet man viel – im Schnitt 57% – Ballbesitz und gestaltet das Spiel aktiv. Gewisse Grundideen, wie zum Beispiel das sehr aktive Torwartspiel Domenik Reimanns, der als elfter Feldspieler aufläuft, sind unverändert. Dennoch ist das Titz-System mittlerweile etwas „verwässert“, sodass die Abläufe und Positionierungen nicht mehr auf dem Niveau der Vorsaison sind. Das zeigt sich auch daran, dass man viele Flanken schlägt – mit 24% davon man aber gleichzeitig die geringste Präzision der Liga aufweist.

Parallelen

Nürnbergs Trainer Miroslav Klose sieht zwischen beiden Teams einige Parallelen. Zum einen darin, dass sowohl sein als auch das gegnerische Team im Normalfall den Ball haben wollen. Die Magdeburger Chancenverwertung erinnert an die der Franken zu Saisonbeginn. Ganze 23 Abschlüsse braucht man im Durchschnitt für ein Tor, was mit Abstand die meisten der Liga sind. Je nach Datenanbieter hätte man bereits bis zu 13 (!) Tore mehr erzielen können als die tatsächlichen zehn.

So auch zuletzt in Düsseldorf, als der Tabellenletzte mit 26 Abschlüssen einen Vereinsrekord in der 2. Bundesliga aufstellte. Ins Tor ging davon jedoch keiner, stattdessen führte ein gegnerisches Eigentor zum zwischenzeitlichen Ausgleich bei der 1:2-Niederlage. Beispiele für die mangelnde Chancenverwertung sind Baris Atik und Laurin Ulrich, die mit 24 respektive 21 Abschlüssen ohne Tor die derzeit schwächste Ausbeute der Liga darstellen. So hat nach wie vor kein Spieler mehr Tore als Martijn Kaars erzielt. Der Angreifer traf an den ersten drei Spieltagen zweimal – und trägt seitdem das Trikot des FC St. Pauli.

Umschalten?

Auffällig ist, dass die Magdeburger in dieser Spielzeit nur zweimal weniger Ballbesitz als der Gegner verzeichneten. Noch auffälliger: jene Spiele gegen Dresden und Münster waren die einzigen beiden Siege der Sander-Elf. Der FCM fühlte sich offensichtlich dann wohl, wenn man selbst mehr Räume zum Umschalten hatte – und der Gegner einem ein offenes Spiel anbot.

Das könnte auf den Nürnberger Matchplan durchaus Einfluss haben: „Es kann sein, dass wir auch mal viel verteidigen müssen und nach Balleroberung die Räume zum Umschalten da sind. […] Da wird meiner Meinung nach der Schlüssel sein.“ Der FCN könnte durchaus auf einen etwas tieferen und kompakteren Block setzen, im Anschluss sind gute Positionierungen und Tiefe im eigenen Spiel gefragt. Die Nürnberger Abschlüsse nach Balleroberungen stiegen zuletzt deutlich, Magdeburg kassierte hingegen mit sechs Treffern nach Ballverlust die meisten der Liga.

„Die Spieler, die auf dem Platz sind, müssen in kürzester Zeit, gute Entscheidungen treffen“

Miroslav Klose
über das Spiel in Magdeburg.

Serie fortsetzen

Klose sieht seine Mannschaft nicht in der Favoritenrolle – dennoch verfügt der FCN über alle Möglichkeiten, in Magdeburg drei Punkte mitzunehmen. Vor allem, da der Gegner trotz seines nicht vorhandenen Spielglücks immer wieder Lücken in der Defensive anbietet und auch den gegnerischen Expected Goals entsprechend zu den schwächsten der Liga gehört.