Gemeinsamer Protest in Magdeburg
Anlässlich des Protests gegen die anstehende Innenministerkonferenz Anfang Dezember, bei der schärfere Sicherheitsmaßnahmen in Stadien auf der Agenda stehen, werden Fußballfans auch an diesem Wochenende wieder auf sich aufmerksam machen. Gemeinsam mit der Fanszene des 1. FC Magdeburg ruft die Anhängerschaft des 1. FC Nürnberg zu einer besonderen Maßnahme beim Topspiel der 2. Bundesliga am Samstagabend auf.
„Zusätzlich zu den angedachten Protesten der Fanszenen in Deutschland werden wir als Nordkurve Nürnberg an diesem Spieltag gemeinsam mit dem Block U des 1. FC Magdeburg eine Protestaktion ins Stadion tragen“, heißt es auf der Website der Nordkurve Nürnberg.
30 Minuten Stille, 12 Minuten Absenz
Statt wie am vorherigen Wochenende sollen dieses Mal nicht nur zwölf, sondern ganze 30 Minuten beide Fanlager schweigen. Zudem sollen in den ersten zwölf Spielminuten die Fanblöcke sogar leer bleiben und erst danach betreten werden. Ab der 31. Minute soll dann mit einem „ekstatischen Start des Supports“ aufgezeigt werden, „wer dem deutschen Fußball Spieltag für Spieltag sein Alleinstellungsmerkmal verleiht“.
„Personalisierte Tickets, KI-Gesichtserkennung, um die Personalisierungen der Tickets durchzusetzen, sowie jede Verschärfung der Stadionverbotsvergabe – von der Anpassung der Richtlinien bis hin zu zentralen Stadionverbotskommissionen mit Veto-Recht – lehnen wir entschieden ab“, lautet die Botschaft der aktiven Fanszenen, wie die Nordkurve Nürnberg erklärt.
Viel Unterstützung
Tatsächlich nahmen die Straftaten in Stadien im vergangenen Jahr sogar um 17% ab – obwohl 4% mehr Zuschauerinnen und Zuschauer zu Gast waren. Zudem liegt die Zahl der registrierten Delikte rund um Fußballstadien seit Jahren deutlich unter dem Niveau von Volksfesten, wie WDR.de berichtet. Grundlegende Unterstützung erhalten die Proteste der Fans auch von Teilen der Politik, der DFL, dem DFB sowie zahlreichen Vereinen.



