Stark verbessert
16 Spieltage sind absolviert – und die U23 des 1. FC Nürnberg hatte gerade einmal drei Zähler Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz. So sah es zumindest in der Vorsaison aus. Ein Jahr später stellt sich die Situation rund um den „kleinen“ FCN deutlich anders dar. Mit einem absolvierten Spiel weniger als die Konkurrenz steht man dennoch an der Spitze der Regionalliga Bayern und steht bereits als Herbstmeister fest. Starke 37 Punkte konnte man schon einfahren. Diese Ausbeute knackte man 2024/25 erst am 31. Spieltag.
Mehr Konstanz
Einer der Gründe für den sportlichen Erfolg ist sicherlich, dass die Mannschaft von Andreas Wolf mehr personelle Konstanz auf den Rasen bringen kann. In der Vorsaison wurden mit 37 Spielern ligaweit die meisten eingesetzt. Zwar sind es auch derzeit schon wieder 31, aber dennoch hat sich mittlerweile mehr oder weniger ein fester Kern an Spielern gebildet. Dieser verfügt auch über eine hohe Qualität. Schließlich wurden Spieler wie Justin von der Hitz, Kristian Mandic, Eryk Grzywacz und Co. mit dem Anspruch verpflichtet, schon bald für den Zweitligafußball eine Hilfe zu sein. Derzeit sind sie vor allem in der U23 als Leistungsträger wichtig.
Spielstark
Was die Wolf-Elf ebenfalls auszeichnet, ist ihre fußballerische Qualität. Bereits aus der Dreierkette heraus ist man immer wieder um spielerische Lösungen bemüht. Das zeigt sich auch daran, dass die Innenverteidiger rund um Fabian Menig, Kristian Mandic, Leo Eberle und Khalid Abu El Haija ligaweit zu den 20 Spielern mit den meisten gespielten Pässen pro 90 Minuten zählen.
Mit 56 % Ballbesitz verzeichnet der Club insgesamt die zweitmeisten Spielanteile, kombiniert dies mit der mit Abstand besten Passquote (84 %, Ligaschnitt 78 %) und den wenigsten langen Bällen. Nach vorne kommt man auch durch viele 1-gegen-1-Situationen und Tempoläufe mit dem Ball am Fuß. Nur Würzburg absolviert mehr Dribblings – unter allen Spielern befindet sich Justin von der Hitz hier auf dem fünften Rang.
Offensivpower
Dadurch schafft man es auch immer wieder, für Torgefahr zu sorgen. 33 Expected Goals sind Ligabestwert. Im Vergleich zur Vorsaison erhöhte sich der Nürnberger xG-Wert um über 0,7 pro Partie. Das liegt vor allem an Torjäger Piet Scobel, auf dessen Konto bereits 16 Scorerpunkte gehen. Mit acht Expected Goals verzeichnet er die meisten der Liga – und erzielte daraus in effizienter Art und Weise elf Treffer. Besonders stark ist neben seinem Instinkt vor allem sein Kopfballspiel. Schließlich gibt er ligaweit die meisten Abschlüsse per Kopf ab.
Gute Mischung
Kombiniert mit einer hohen Aktivität und einem zumeist hohen Pressing ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild. Sowohl fußballerisch als auch qualitativ gibt es viele Gründe, die den Nürnberger Erfolg erklären können. Auch die von Sportvorstand Joti Chatzialexiou getätigten Transfers von talentierten Spielern tragen – neben Routiniers wie Fabian Menig und Benedikt Kirsch sowie den talentierten Eigengewächsen rund um Eric Porstner und Tino Kusanovic – ihren Teil dazu bei. Ob das von Anfang an so geplant war, ist eine andere Frage.
Aufstieg?
Der Weg in die 3. Liga ist noch ein weiter für die Nürnberger U23. Als Meister der Regionalliga Bayern müsste man sich erst noch gegen den Ersten der Regionalliga Nordost durchsetzen. Klären muss man zuvor auch noch andere Themen – wie beispielsweise die mögliche Heimspielstätte in der 3. Liga. Unabhängig davon wird man sicherlich versuchen, an die aktuellen Leistungen auch in den kommenden Wochen und Monaten anknüpfen zu können. Und vielleicht hat Chatzialexiou am Ende ja tatsächlich einen Aufstiegskader (mit-)zusammengestellt. Auf ähnliche Aussagen hofft man in absehbarer Zeit dann auch zwei Ligen höher.



