5x ungeschlagen – warum der FCN plötzlich so stabil wirkt

Der Club ist seit fünf Partien ungeschlagen – was hinter dem Aufschwung steckt.

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Formstark

11 von 15 möglichen Punkten konnte der 1. FC Nürnberg in den vergangenen fünf Partien einfahren und blieb ungeschlagen. Das gelang in diesem Zeitraum ansonsten nur noch dem Tabellenführer aus Paderborn, der sogar alle fünf Spiele gewann. Dank der guten Ergebnisse konnte sich der FCN langsam, aber sicher, ins Tabellenmittelfeld bewegen und rangiert zur Länderspielpause auf dem elften Platz.

Effizienter

Ein wichtiges Kriterium für die verbesserten Resultate ist sicherlich die Nürnberger Effizienz vor dem gegnerischen Tor, die man zuletzt auch gegen Braunschweig und in Dresden bewies, als man jeweils mit dem ersten Abschluss traf. An den ersten sieben Spieltagen kreierte der FCN 1,5 Expected Goals pro Partie, erzielte daraus aber nur 0,6 Treffer. Der xG-Wert stieg seitdem auf 1,7 pro Spiel, die Torausbeute sogar auf 1,8.

Bessere Abschlüsse

Auf den ersten Blick wirkt es deshalb etwas widersprüchlich, dass der Club zuletzt nur noch elf Abschlüsse pro Spiel verzeichnete, während es zuvor sogar 14 waren. Umso besser ist jedoch die Qualität dieser geworden. An den ersten Spieltagen gab der FCN 46% seiner Schussversuche von außerhalb des Strafraums ab, seit dem achten Spieltag sind es nur noch 26%. Damit einhergehend stieg auch die durchschnittliche Torwahrscheinlichkeit pro Abschluss von 11% auf 16%.

Mehr Umschaltaktionen

Was die Klose-Elf derzeit so gefährlich macht, sind auch vermehrte Umschaltaktionen. Der Ballbesitzanteil verringerte sich nämlich von 54% auf 45% in den letzten Wochen – auch die Anzahl der gespielten Pässe und die Passquote sanken. Das liegt auch daran, dass die Nürnberger Balleroberungen näher am eigenen Tor stattfinden. Von Spieltag 1–7 resultierten „nur“ 40% davon im eigenen Abwehrdrittel, seitdem sind es 56%. Demgegenüber reduzierten sich die Balleroberungen im Angriffsdrittel von 16% auf unter 10%.

Stabiler

Auch wenn man somit derzeit nicht vom klassischen Ballbesitzfußball inklusive Angriffspressing sprechen kann, agierte die Mannschaft von Trainer Miroslav Klose in dieser Ausrichtung zuletzt stabil, wodurch sich die gegnerischen Expected Goals von 1,4 auf 1,2 pro Spiel reduzierten. Dass bei den anderen Teams zuvor lediglich 68% der raumgewinnenden Pässe beim Mitspieler ankamen und nun 85%, unterstreicht den veränderten Ansatz. Dass mittlerweile aber nur noch 20% der gegnerischen Angriffe in einem Abschluss münden (zuvor 30%), gibt dem Club recht.

Mehrere Faktoren

Insofern kann man beim 1. FC Nürnberg von mehreren Faktoren sprechen, die für bessere Ergebnisse sorgten. Effizienz, qualitativ bessere Chancen und eine kompaktere Defensive sind aus Datensicht die auffälligsten Parameter, die sich verbesserten. Abgesehen davon kann man sicherlich auch mit mehr Spielglück und dem nun kompletten Kader argumentieren. Die Leistungen zuvor waren jedoch auch nicht so schlecht, wie die Ergebnisse vermuten ließen. Genauso wenig hätte man zuletzt Spiele wie gegen Braunschweig gewinnen müssen. Umso besser, dass gegen Dresden nicht nur das Ergebnis, sondern über weite Phasen auch die Art und Weise den Nürnberger Aufwärtstrend unterstreichen.