Warum der FCN als Favorit auf den Betzenberg reist

Wenn der 1. FC Nürnberg in Kaiserslautern gastiert, kommt es auch zum Duell der Gegensätze.

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Foto: DO IT NOW Media

Favoritenrolle

Während der 1. FC Nürnberg mit lediglich acht Zählern im Tabellenkeller steckt, klopft der 1. FC Kaiserslautern mit zehn Punkten mehr auf Rang vier liegend an den Aufstiegsplätzen. Das Kuriose an der Sache ist, dass der FCN mehreren Datenanbietern zufolge mehr Punkte „verdient“ gehabt hätte als der FCK. Zieht man die Expected Goals als Grundlage heran, steht der Club knapp vor den Pfälzern. „Das gleicht sich über die Saison immer aus, davon bin ich überzeugt“, scheint Miroslav Klose schon bald mit mehr Effizienz seiner Mannschaft zu rechnen.

Gegensätze

Das Duell der beiden Traditionsvereine wird gleichzeitig ein Duell der Gegensätze, was sich bereits an der Ausbeute vor dem gegnerischen Tor zeigt. Die Pfälzer sind mit lediglich sechs benötigten Abschlüssen pro Treffer das effizienteste Team der Liga, während die Franken hier mit 17 Schüssen pro Tor auf dem vorletzten Platz rangieren.

Ähnliches gilt auch für die Spielweise beider Teams. Klose betont regelmäßig, dass er Verfechter des „Ballbesitzfußballs“ sei. Das gelingt zwar nicht immer, aber man schlägt immerhin die drittwenigsten langen Bälle der 2. Bundesliga. Die Mannschaft von Torsten Lieberknecht spielt hingegen die zweitmeisten davon und definiert sich auch ansonsten nicht über einen ruhigen Spielaufbau. Das zeigt sich auch daran, dass man mit 78 Prozent die zweitschwächste Passquote aller Zweitligisten verzeichnet.

Schwere Aufgabe

Für den FCN wartet auf jeden Fall eine anspruchsvolle Aufgabe. „Wir wissen, dass sie in einem Hoch sind“, weiß natürlich auch Klose, der seine Mannschaft „auf vieles vorbereitet“ hat – unter anderem auf den Betzenberg: „Ich weiß, was das Stadion mit einem machen kann.“ Dort gewann Kaiserslautern unter Lieberknecht bislang alle sechs Heimspiele. Vor allem zu Hause entwickelt man extrem viel Wucht.

Situativ überlädt man den Flügel und ist stark im Nachrücken auf zweite Bälle. Auch wenn der verletzte Ivan Prtajin mit acht erzielten Toren aus den letzten fünf Partien massiv fehlen wird, bleiben Hereingaben eine der großen FCK-Stärken – weshalb Klose auch mit dem Gedanken spielt, die Nürnberger Formation zu verändern.

Richtungsweisend

„Mit den Ambitionen, da was mitzunehmen“, fährt der Club laut Klose nach Kaiserslautern. Die Nürnberger werden sich auf einen intensiven Gegner vorbereiten, der wohl auch ab und an im Mann-gegen-Mann den Spielaufbau zustellen wird. Unter anderem ein gutes Positionsspiel wird dagegen vonnöten sein, um sich aus dem Druck befreien zu können.

Gelingt dem FCN dies, sind auch die Pfälzer nicht unschlagbar. Oder wie es der Weltmeister von 2014 sagt: „Jeder kann jeden schlagen.“ Anhand der Expected Points wäre der Club sogar Favorit – aber auch nur, „wenn man zu sehr auf die Daten schaut“, sagt Klose.