FCN: Systemwechsel gegen Kiel?

„Wir hatten lange überlegt, ob wir gegen Kiel Dreierkette spielen“ – folgt Klose diesem Ansatz am Sonntag?

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Variabel

Seit einigen Wochen läuft der 1. FC Nürnberg mit einer Viererkette in der Defensive auf. Dennoch betonte FCN-Sportvorstand Joti Chatzialexiou bereits, dass der Kader flexibel genug ist, um jederzeit zur Dreierkette zurückkehren zu können. In Düsseldorf tat man dies in der Schlussphase, als Robin Knoche eingewechselt wurde. Mit der veränderten Struktur konnte man das zuvor wilde Spiel wieder etwas beruhigen.

Umstellung?

Ob Miroslav Klose am Sonntagmittag gegen Holstein Kiel von Beginn an auf einen weiteren Innenverteidiger in der Anfangsformation setzen wird? Dafür gibt es gute Gründe. Das sah zumindest Florian Kohfeldt, Trainer des SV Darmstadt 98, vor der Länderspielpause so. „Wir hatten vorher lange überlegt, ob wir gegen Kiel Dreierkette spielen“, verriet er nach dem 1:1 bei den Störchen – obwohl seine Mannschaft im Normalfall fast ausnahmslos mit einer Viererkette agiert.

Einfacherer Zugriff

Am Ende entschied sich Kohfeldt jedoch dagegen – und gestand, dass die Lilien auch deshalb große Schwierigkeiten hatten, Zugriff auf den Gegner zu bekommen. „Weil wir um Bernhardsson und Kapralik wussten. Sie und Skrzybski bewegen sich unglaublich gut in den Räumen“, erklärte der 43-Jährige seine Überlegungen.

Vor allem in den Halbräumen könnte es im tieferen Block Schwierigkeiten geben, die Kieler Bewegungen zu unterbinden. „Du spielst mit den Sechsern in der Mitte gegen sie oftmals gegen Null. Die Innenverteidiger trauen sich vielleicht nicht ganz rauszuschieben“, analysiert Kohfeldt. In der Dreierkette könnten die Halbverteidiger situativ nach vorne oder außen springen, ohne dass dahinter eine zu große Lücke entsteht.

Je nach Spielverlauf

Dass der 1. FC Nürnberg von Beginn an gegen die Kieler mit einer Dreierkette auflaufen wird, ist dennoch unwahrscheinlich. Zuletzt schien es, als hätte das FCN-Trainerteam sowohl die Systematik als auch das Personal fürs Erste gefunden. Dass man dies nun über Bord wirft, ist schwer vorstellbar. Gut denkbar ist aber eine Umstellung im Laufe der Partie – was sicherlich auch vom Spielverlauf abhängen wird.

Sollte der Club in Führung liegen, könnte es durchaus Sinn ergeben. Schließlich fiel man in Führung liegend auch in Düsseldorf in der zweiten Halbzeit sehr tief und hatte im 4-1-4-1-Block Schwierigkeiten, Zugriff auf den Gegner zu bekommen. Darmstadt wechselte gegen Kiel übrigens in der 69. Minute den dritten Innenverteidiger ein – und konnte in der restlichen Spielzeit nicht mehr überwunden werden.