Ohne Einsatz
Ein echter Transfercoup gelang dem 1. FC Nürnberg im Sommer. Man schaffte es, Justin von der Hitz aus der Kölner U19 loszueisen. Als dieser im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen Bayer Leverkusen zum MVP gewählt wurde, war der Hype und die Vorfreude auf den 18-Jährigen groß.
Mittlerweile wartet von der Hitz aber noch immer auf seinen ersten Einsatz für die FCN-Profis. Während er in den ersten vier Zweitligaspielen immerhin im Kader stand, wurde er zuletzt nicht einmal nominiert. Stattdessen nimmt er in der Nürnberger U23 eine wichtige Rolle als rechter Schienenspieler ein. In acht Einsätzen konnte er bereits zwei Treffer sowie zwei Torvorlagen beisteuern – darunter auch den 1:0-Siegtreffer vor der Länderspielpause gegen Eichstätt.
Erfahrungen
Im Interview mit ClubTV verrät das Talent, warum er sich überhaupt für den FCN entschieden hat: „Weil der Verein für mich sehr attraktiv war. […] Im Training mit den Profis sammelt man auch seine Erfahrungen.“ Die Stimmung in der Mannschaft beschreibt er als „sehr angenehm“ – auch, da man laut ihm über eine gute Mischung aus Jung und Alt verfügt.
„Im Training sind es meistens die Älteren, die einem Tipps geben“, sagt er über den Alltag – und nennt dabei Robin Knoche, Adriano Grimaldi sowie Fabio Gruber: „An die wendet man sich.“
Potenzial
Dass von der Hitz über viel Potenzial verfügt, zeigt er auch in der Regionalliga Bayern. Egal, ob Offensivduelle, Tempoläufe mit dem Ball oder Aktionen im gegnerischen Strafraum – überall verzeichnet der Juniorennationalspieler auffällig gute Werte im Ligavergleich.
Auf der anderen Seite sind auch seine noch vorhandenen Defizite in der Defensive erkennbar. Lediglich 54 % gewonnene Defensivduelle gehören ligaweit zu den schwächsten Werten aller Defensivspieler. Auch das Verhältnis von Ballverlusten (13 pro 90 Minuten) zu Balleroberungen (4 pro 90 Minuten) fällt noch ausbaufähig aus. So darf man durchaus den Eindruck bekommen, dass sich der Rechtsfuß weiter vorne auf dem Spielfeld deutlich wohler fühlt und seine Stärken besser einsetzen kann.
Sehr zufrieden
Auch wenn Miroslav Klose ihn noch nicht in der 2. Bundesliga auflaufen ließ, scheint es Justin von der Hitz in Nürnberg zu gefallen: „Ich war zuletzt ein bisschen öfter in der Stadt, auch mit Freunden aus der Mannschaft. Die Stadt gefällt mir sehr gut. Der Verein ist eigentlich auch top, ich kann mich nicht beschweren und bin sehr zufrieden.“ Über kurz oder lang soll aber sicherlich der nächste Schritt erfolgen – vielleicht ja künftig nicht in, sondern vor einer Viererkette.