FCN: „Erschrocken über Leistungszustand“ – Chatzialexiou über einstige „DFB-Hoffnung“

Einst wurde er als „neuer Miro Klose“ gehandelt. Bei seinem aktuellen Verein wartet er seit anderthalb Monaten auf eine Einsatzminute.

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Foto: DO IT NOW Media

Deutschlands neuer Miro Klose?

Im Jahr 2016 bezeichnete Sport1 den damals 18-Jährigen als „DFB-Hoffnung“. Fünf Jahre später wurde sein Name in einem Artikel von t-online genannt, als es um die Suche nach einem Mittelstürmer für die Nationalmannschaft ging: „Wer wird Deutschlands neuer Miro Klose?“. Auch wenn er in der Vorsaison sogar unter Trainer Miroslav Klose trainierte, weiß man inzwischen, dass das damalige Talent Janni Serra einen anderen Weg eingeschlagen hat.

Sofortverstärkung für den FCN?

So konnte der 27-Jährige während seiner Leihe zum 1. FC Nürnberg in der Vorsaison nie so wirklich Fuß fassen – obwohl man davon ausging, dass der Angreifer eine Sofortverstärkung für den FCN sein würde. „Der Junge war in Dänemark voll im Training“, erinnerte sich Joti Chatzialexiou im Podcast Ka Depp an den letzten Sommer. „Der bringt uns Körpergröße, er ist ein Spieler, der den Ball haben kann“, ging man damals von einer geeigneten Ergänzung für die Offensive aus.

Chatzialexiou erschrocken

Doch bei Serras erstem und einzigem längeren Einsatz für den Club sollte sich diese Einschätzung als Trugschluss herausstellen, wie Chatzialexiou schonungslos offenbarte: „Ich war erschrocken über seinen Leistungszustand im Pokalspiel gegen Saarbrücken.“ Beim damaligen Sieg des FCN im Elfmeterschießen gab der Stürmer nach seiner Einwechslung über gut eine Stunde keine gute Figur ab. „Da saß ich auf der Tribüne und habe gesagt: Das kann doch nicht wahr sein“, erzählt der Sportvorstand.

Leihe nicht erfolgreich

Es sollte Serras einziger Einsatz für den Club bleiben, in dem er länger als 22 Minuten auf dem Platz stand. „Daraufhin haben wir dann die Reißleine gezogen und gesagt: Wir bereiten dich einmal komplett fünf, sechs Wochen auf. Weil es einfach wichtig war, dass er wieder auf ein Niveau kommt, auf dem er seine Stärken einbringen kann.“ Ein Vorhaben, das offensichtlich nicht glückte. Denn in Serras FCN-Karriere kamen lediglich acht weitere Kurzeinsätze hinzu. „Es hat am Ende nicht funktioniert“, gibt Chatzialexiou zu.

Nichtsdestotrotz wollte der ehemalige DFB-Funktionär den früheren Jugendnationalspieler auch in Schutz nehmen: „Janni war in jedem Training und war auch in der Kabine nie jemand, der sich hat hängen lassen.“ Stattdessen habe Serra versucht, stets das Beste aus seiner Situation zu machen: „Das ist für mich auch wichtig – dass der Charakter des Spielers zur Truppe passt.“

Warten auf Einsatzminuten

Inzwischen ist Serra nach seinem glücklosen Nürnberg-Intermezzo zu seinem Stammverein Aarhus GF in Dänemark zurückgekehrt. Doch dort läuft es nach anfänglichen Einwechslungen ähnlich wie in der Vorsaison. Der 1,93 Meter große Rechtsfuß wartet seit anderthalb Monaten auf eine Einsatzminute, nachdem er zu Saisonbeginn noch viermal als Joker von der Bank kam. Aktuell sieht es nicht danach aus, als könnte Janni Serra seiner Karriere nach dem Abgang aus Deutschland neuen Aufschwung verleihen.