FCN: Dieser Schachzug rettete Klose den Job

Inmitten der wilden Schlussphase traf das Trainerteam eine wichtige – und letztlich richtige – Entscheidung.

1. FC Nürnberg FCN News Analyse Taktik Adriano Grimaldi Robin Knoche Trainer Miroslav Klose Javier Pinola Fortuna Düsseldorf 2. Bundesliga Spieltag
Foto: DO IT NOW Media

Wilde Schlussphase

Über eine Stunde lang war es ein eher unspektakuläres Zweitligaspiel, das der 1. FC Nürnberg mit einer 1:0-Führung bei Fortuna Düsseldorf weitgehend kontrollierte. Doch spätestens der Ausgleichstreffer der Fortuna in der 67. Minute war der Auftakt einer vogelwilden Schlussphase – inklusive drei Toren binnen fünf Minuten –, die der Club am Ende denkbar dramatisch mit 3:2 für sich entschied.

Ein nicht unwesentlicher Faktor für diesen Erfolg, der Miroslav Klose mutmaßlich den Job rettete, ging dabei fast unter. Denn zwischen dem 2:2-Ausgleichstreffer der Gastgeber in der 83. Minute und dem Nürnberger Siegtreffer in der 85. Minute nahm das Trainerteam einen Doppelwechsel vor, der die Partie maßgeblich beeinflussen sollte.

Einwechslung der Routiniers

Klose entschied sich, mit Adriano Grimaldi, 34 Jahre alt, und Robin Knoche, 33 Jahre alt, zwei Routiniers in eine zunehmend unübersichtliche Partie zu bringen. Nur wenige Momente später zahlte sich diese Maßnahme bereits aus: Keine 20 Sekunden nach dem Anstoß infolge des zweiten Düsseldorfer Treffers ging der FCN durch Finn Becker erneut in Führung. Entscheidend beteiligt: Joker Grimaldi, der den Ball in der Entstehung festmachte, clever weiterleitete und dessen anschließender Schussversuch – wenn auch etwas glücklich – beim Torschützen landete.

Erst nur dabei, dann mittendrin: Robin Knoche und Adriano Grimaldi. // Foto: DO IT NOW Media

In den über 18 Minuten danach – inklusive fast 13-minütiger Nachspielzeit – half Kapitän Knoche, den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Seine Einwechslung bedeutete eine Umstellung von Vierer- auf Fünferkette. Auch diese Maßnahme stabilisierte die Defensive, die in der Schlussphase die besser besetzte Düsseldorfer Angriffslinie und daraus folgenden Hereingaben besser verteidigen konnte – wenngleich noch die ein oder andere brenzlige Situation zu überstehen war.

Half dabei mit, die Führung über die Zeit zu retten.

Wechsel (fast) zu spät?

Einen kleinen Kritikpunkt muss sich das Trainerteam dennoch gefallen lassen: Angesichts des zunehmenden Drucks der Gastgeber mit vielen Läufen in die Tiefe hätte die Umstellung womöglich etwas früher helfen können.

Dass Knoche unmittelbar nach dem Ausgleich bereits zur Einwechslung bereitstand, lässt allerdings vermuten, dass die Maßnahme schon vor dem 2:2 geplant war. Zur Wahrheit gehört auch: In dieser ereignisreichen zweiten Halbzeit den richtigen Moment zu finden, um auf drei Innenverteidiger umzustellen, war nicht einfach – zumal man sich dadurch schon früh in einigen Aspekten, etwa beim hohen Pressing, limitiert hätte.

Obwohl er erst so spät kam, führte kein FCN-Spieler mehr Offensiv-Zweikämpfe.

Geglückter Doppelwechsel

Auch wenn Grimaldi nach seinem Mitwirken am Siegtreffer längst nicht alles richtig machte und einige Kontersituationen – gemeinsam mit Mickael Biron – schlampig ausspielte, war dieser Doppelwechsel letztlich spielentscheidend. Er half, den so wichtigen Sieg in Düsseldorf einzufahren – und rettete Klose womöglich den Job.