Klose rettet seinen Job
Nachdem der 1. FC Nürnberg aus den ersten sieben Spieltagen dieser Zweitliga-Saison nur vier magere Punkte sammelte, wollte Sportvorstand Joti Chatzialexiou vor dem wichtigen Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf Miroslav Klose keine Jobgarantie aussprechen. Entsprechend schien klar: Nur mit einem Sieg könnte sich der FCN-Trainer im Amt halten. Dies gelang Klose und seiner Mannschaft auf dramatische Weise – nach zweimaligem Ausgleich entschied der Club die Partie am Ende mit 3:2 für sich, inklusive 13-minütiger Nachspielzeit.
Achterbahnfahrt der Gefühle
Dementsprechend erleichtert zeigte sich Klose nach Abpfiff am Sky-Mikrofon und sprach von einem „brutal abwechselnden“ Spiel: „Schießt ein Tor, jubelst, kriegst wieder den Ausgleich“, schilderte der 47-Jährige seine Achterbahnfahrt der Gefühle und lobte seine Mannschaft: „Die Mannschaft hat Moral. Das hat man gesehen. Bei allem Druck, der drauf ist, spielt sie weiterhin Fußball und findet gute Lösungen.“ Zwar hätte man „den Sack“ früher zumachen können, dennoch war der ehemalige DFB-Stürmer „unheimlich glücklich“ über diesen Auswärtssieg.
Den eingeschlagenen Weg will Klose mit seiner Mannschaft konsequent weitergehen: „Ich bleibe bei meiner Linie. Ich werde mich nicht verstellen“, so der Trainer, der sich von Diskussionen um seine Person nicht beirren lassen will. „Ich stehe für Ballbesitzfußball. Ich stehe dafür, Spieler weiterzubringen und auszubilden, weil das für mich der richtige Weg ist.“
Klose braucht „Herzschrittmacher“
Besonders die Emotionen mit seinem „eingeschworenen Haufen“ machten Klose glücklich – auch wenn er auf die Dramatik mit 102 Spielminuten wohl gerne verzichtet hätte: „Ich brauche bald einen Herzschrittmacher“, sagte er mit einem Augenzwinkern und betonte, er sei überzeugt, „dass auch wieder bessere Zeiten kommen“. Angesprochen auf die nun anstehende Länderspielpause von 16 Tagen erlaubte sich Klose sogar einen Scherz: „Da ist eine Woche Mallorca drin“, beendete er das Interview mit einem Lächeln.
„Wenn ich einen Spieler umarme und wir beide feuchte Augen haben, dann ist das genau das Richtige.“
Miroslav Klose
nach dem 3:2-Sieg in Düsseldorf
Positiver Trend
Durch den Sieg verlässt der 1. FC Nürnberg zumindest vorübergehend die Abstiegszone und steht nun bei sieben Punkten aus acht Spielen. Nach der Länderspielpause wartet zuhause Bundesliga-Absteiger Holstein Kiel – eine Gelegenheit, den positiven Trend von zwei Siegen aus drei Spielen zu einer kleinen Serie auszubauen.