FCN: „Leider“ – Darum verzichtete Klose auf Telalovic

Offenbar hat der Trainer derzeit keine Verwendung für das Profil des Neuzugangs.

1. FC Nürnberg FCN News Analyse Trainer Miroslav Klose 2. Bundesliga SV Darmstadt 98 Spiel Taktik Trainer
Foto: DO IT NOW Media

Fehlstart für „No Brainer“

Dieser Transfer schien zunächst ein „No Brainer“ für den 1. FC Nürnberg zu sein. Schließlich erzielte Semir Telalovic in der Vorsaison in 29 Einsätzen zwölf Zweitliga-Tore für den Absteiger SSV Ulm. Damit war der Sommer-Neuzugang auf Augenhöhe mit den abgewanderten Stefanos Tzimas und Mahir Emreli, die zwölf bzw. zehnmal für den FCN trafen. Zudem war die Ablöse mit einem unteren sechsstelligen Betrag vergleichsweise niedrig.

Doch nach sieben Spieltagen in der neuen Saison dürfte man beim Club alles andere als zufrieden mit dem Mittelstürmer sein. Nachdem Telalovic an den ersten fünf Spieltagen immer zum Einsatz kam – davon zweimal von Beginn an, aber ohne Torbeteiligung und mit durchwachsenen Auftritten – saß er zuletzt zweimal komplett draußen. Für die jüngste 0:3-Heimniederlage gegen Hertha BSC reichte es beim 25-Jährigen nicht einmal für den 20-köpfigen Spieltagskader.

Konnte bislang nicht überzeugen.

Nicht passend zum Matchplan

Die Gründe für seine Absenz sind rein sportlicher Natur, wie Miroslav Klose nach der Partie erklärte. Demnach erhielt Mickael Biron den Vorzug als Joker: „Da habe ich mich heute für Micka entschieden“, so der 47-Jährige, der unter anderem „Geschwindigkeit“ als Faktor nannte. Telalovic‘ Profil habe jedoch ohnehin nicht in die Taktik gepasst, die vorsah, dass sich die Spitze immer wieder ins Mittelfeld fallen lässt. Deshalb kam auch Biron – bekannt für seine Tiefenläufe – erst sehr spät ins Spiel: „Der Matchplan hätte sowieso beides nicht hergegeben.“

Somit passten beide Angreifer nicht in die favorisierte Herangehensweise des Trainerteams. Erst recht nicht angesichts des frühen 0:1-Rückstands: „Und auch so, wie das Spiel gelaufen ist“, erklärte Klose – und fügte ein knappes „leider“ hinzu.

Auf der Suche nach der Rolle

Offen bleibt damit, welche Rolle Telalovic künftig einnehmen soll. Der Stürmer selbst bezeichnete sich einst als mitspielenden Typ: „Ich liebe es, im Spiel zu sein, Fußball zu spielen und den Ball zu haben“, sagte er während seiner Zeit in England. Auch Sportvorstand Joti Chatzialexiou beschrieb den Ex-Gladbacher in der Vorbereitung als kompletten Stürmertyp.

Weil der Club mit nur vier Toren in sieben Spielen weiterhin große Probleme in der Offensive hat, könnte Telalovic schon bald wieder eine Chance erhalten. Möglicherweise ist sein Profil bereits beim kommenden Auswärtsspiel in Düsseldorf gefragt – vorausgesetzt, er steigert seine zuletzt unglücklichen Trainingsleistungen, die bei Kloses Kadernominierungen eine wichtige Rolle spielen.